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Interview: BORKNAGAR
Titel: Ausbalanciert

Da hat sich Bandboss und Gitarrist Øystein G. Brun aber ganz hübsch was einfallen lassen.

Denn die opulent episierten Kompositionen des neuen und achten Albums „Universal“ zeigen die mächtig monumentalisierte Dramaturgienmusik der etablierten Norweger von der ideenreichsten Seite.

Überhaupt, der vielfältig instrumentierte Progressive Black Metal der ebenso beliebten wie respektierten skandinavischen Innovatorengruppe wirkt simultan auch reifer und souveräner denn je. Obwohl das eigentlich seit Jahren ja sowieso immer wieder auf jedes Borknagar-Werk zutrifft. Faszinierende Sache also, diese trotz aller herrlichen Verspieltheit durchgehend höchst spannende Platte, welche anmutet wie ein unwirklicher Trip über den bekannten Kosmos hinaus, eindrucksvoll besungen von Vintersorg-Vokalist Andreas Hedlund.

Hält man sich den stilistischen Werdegang der mutigen Avantgardisten dazu vor Augen beziehungsweise Ohren, so festigt das Sextett seine glaubwürdige Reputation mit der neuen Veröffentlichung zusätzlich einmal mehr.

„Gegenwärtig existieren wir als Band bereits seit 16 Jahren, da macht man schon so einiges mit. Die Atmosphäre in der Gruppe ist aktuell aber glücklicherweise einfach famos, was mich wirklich riesig freut. Für mich beziehungsweise für uns alle ist Borknagar auch so etwas wie eine musikalische Reise, bei der man nie so ganz genau weiß wohin sie führen wird. Das macht es für uns so dauerhaft interessant. Wir legen uns niemals fest oder lassen uns von irgendjemandem diktieren, wie unsere Songs zu klingen haben beziehungsweise welche lyrischen Inhalte wir wiedergeben“, weiß Øystein mit auffallend positiv klingender Stimmfärbung zu berichten.

„Daher liegt uns natürlich auch `Universal` ebenso im Herzen wie in der Seele. Ich liebe was ich mit der Band tue. Ständig und auch immer wieder aufs Neue auf andere Art und Weise. Es ist schlicht eigendynamisch. Daher steht für mich auch felsenfest, dass es Borknagar geben wird, egal in welcher musikalischen Ausrichtung auch immer, solange ich auf dieser Welt bin. Für mich ist Borknagar ohnehin viel mehr als `nur` eine Band, das Ganze ist ein sehr wichtiger Teil meines Lebens.“

Somit fühlt sich der bekennende Freigeist, der hauptberuflich seit seinem 19. Lebensjahr als Betreuer für seelisch kranke Menschen arbeitet, auch mit der neuen Scheibe komplett verbunden.

„Ich persönlich bin bekanntlich ein sehr naturverbundener und ein sehr geerdeter Charakter, der den spirituellen Aspekten des Daseins gerne großen Raum in sich und außerhalb gewährt. Wie der Titel des Albums schon aussagt, behandeln wir auf `Universal` das aktuell mehr denn je wichtige Thema der existenziellen Homogenität, was das Leben der Menschheit auf dieser Welt im Einklang mit Mutter Natur angeht. Fest steht, und das ist doch eigentlich ganz einfach: Entweder die Menschheit spielt nach den Regeln der Natur oder nicht. Im letzteren Falle stört das jedoch die vorgesehene Balance und führt unweigerlich zu desaströsen Auswirkungen. Fürderhin ist für mich auch meine eigene innere Balance jederzeit immens wichtig.“

© Markus Eck, 27.01.2010

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