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Interview: KRYPTERIA
Titel: Geschmacklich sicher

Mit ihrem fünften Album „All Beauty Must Die“ überraschten diese Kölner Gothic Metal-Könner 2011 selbst langjährige und eiserne Fans.

Denn der kernige Langdreher zeigt die Band von der bislang musikalisch härtesten Seite. Doch das findige Quartett um die koreanischstämmige Ausnahmesängerin Ji-In Cho überzeugte natürlich auch mit einer gehörigen Portion Individualität und spielerischen Finessen, was die Scheibe erwartungsgemäß erfolgreich werden ließ.

Der erfreulich ansehnlichen Vokalistin tut es im Interview merklich gut, mit mir in allerlei Erinnerungen an ihr ganz persönlich erlebtes Jahr 2011 zu schwelgen.

„2011 war für uns wieder einmal ein aufregendes und außergewöhnliches Jahr. Wir waren sehr gespannt, wie unser neues Album ,All Beauty Must Die‘ aufgenommen werden würde. Dies vor allem, weil wir es ja zum ersten Mal bei unserem eigenen Label heraus brachten und somit beim Songwriting- Prozess, aber auch bei allen weiteren Komponenten, die bei der Entstehung eines Albums mitspielen, völlig freie Hand hatten“, freut sich Ji-In erstmal aus vollem Herzen heraus.

Der gesamte Arbeitsweg zu „All Beauty Must Die“ hatte sich für sie ohnehin sehr gut angefühlt, so die Sängerin weiter.

„Und als es dann auch noch so sehr gut bei unseren Fans ankam, waren wir komplett glücklich. Natürlich standen wir zu 100 % hinter unserer Arbeit, aber mit so viel positiver Resonanz und dermaßen viel Lob hatten wir nicht gerechnet! Außerdem fand ich es unglaublich, dass sich Sebastian Fitzek zu unserem von seinem Buch ,Der Augensammler‘ inspirierten Song ,The Eyecollector‘ meldete und diesen dann auch noch so toll fand“

Bei der Gelegenheit gibt die Dame auch gleich gerne zu, dass „The Eyecollector“ letztlich auch genau das Lied ist, welches sie 2011 am meisten berührt hat beziehungsweise ihr am besten gefallen hat.

„Das liegt zum einen daran, weil ich die Atmosphäre bei diesem Song liebe, und zum anderen mag ich es sehr, wie meine Jungs darauf solistisch singen.“


Dem Stück „On The Floor“ von Pop-Diva Jennifer Lopez konnte die Kehlenkünstlerin im Gegenzug rein gar nichts abgewinnen. Sie macht es kurz: „Ein für mich überflüssiger Song.“


Wie die ebenso reizvolle wie stimmstarke Sängerin nachfolgend mit viel Familiensinn im Bewusstsein zu berichten weiß, ist die Persönlichkeit, von der sie 2011 am allermeisten begeistert war, ihre eigene Mutter. 



 Nach ihrer für sie persönlich allergrößten schönen Überraschung 2011 hingegen befragt, kommt umgehend aus ihr heraus: „Dass wir jemals Teil der Fußball-Meisterschaftsfeier von Borussia Dortmund sein und somit vor über 80.000 ausflippenden Fans spielen würden. Damit hätte ich im Leben nicht gerechnet!“

Als sehr schade hingegen empfand es die Frontfrau, dass Krypteria die geplante Asienreise auf nächstes Jahr 2012 verschieben mussten. Die Vokalistin berichtet diesbezüglich:

„Ich hatte mich schon mit Freunden und Bekannten auf der anderen Seite der Welt verabredet. Aber das ist ja glücklicherweise nur aufgeschoben und nicht aufgehoben. Glücklicherweise gab es 2011 viele feine Konzerte für uns: Der aufregendste Gig für mich war derjenige in Aachen, weil man um diesen Auftritt als unsere ,Rückkehr‘ in unsere Heimatstadt - zwei von uns kommen aus Aachen - einen riesigen Wirbel gemacht hatte und mich dieser Medienrummel schon fast wahnsinnig gemacht hätte. Darüber hinaus fand ich das Mittelalter-Festival in Selb superschön. Die Menschen dort waren sehr positiv und ausgeglichen. Das hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet und wir hatten unglaublich viel Spaß mit den Leuten dort; sowohl vor, während und nach der Show.“


Wir beide gehen dann im Weiteren schließlich auch noch zu ihren ganz persönlichen Top-5-Alben 2011 über. Und Ji-In offenbart hierzu:

„Ich muss gestehen, ich habe 2011 nicht viel mitbekommen außerhalb unserer eigenen Musikwelt. Aber zumindest kann ich drei Alben nennen, von denen ich einige Songs gut fand. Dabei spielt für mich die Stimme die wesentliche Rolle: „Adele ,21‘, Within Temptation ,The Unforgiving‘ und Mr. Big ,What If…‘. Der vielversprechendste Newcomer 2011 ist für mich die Vorband unserer Tour im Herbst dieses Jahres: Tri State Corner. Sie haben einen sehr individuellen Sound und sind richtig nette Jungs.“

Zum breiten Thema Kino bewegt sich der Dialog ebenfalls noch.

„Der Historienstreifen ,The King‘s Speech‘ hat mich sehr fasziniert. Ich fand die Darsteller super und auch toll, dass diese Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht. Mir war völlig unbekannt, welche Ängste und Anstrengungen König George VI. überwinden musste, um seine Kompetenz nach außen transportieren zu können. ,Breaking Dawn‘ gab mir allerdings gar nichts, ich hatte mir die Umsetzung nämlich ganz anders vorgestellt.“

Auch TV-Serien ist Ji-In grundsätzlich nicht abgeneigt, wie von ihr in Erfahrung zu bringen ist. Sie weiß mit einem breiten Grinsen auf den Lippen zu erzählen:

„Ich habe mich köstlich amüsiert bei ,True Blood‘. Ich mochte die Charaktere: Sie waren so schön schräg und ,strange‘. Außerdem gab es viele Wendungen darin, die mich überraschten und das kommt generell nicht oft vor! Allerdings muss ich noch sagen, dass ich die Serie ,V - Die Besucher‘ aufgrund der Darsteller, allen voran die Hauptdarstellerin, schon als sehr nervig empfand.“

© Markus Eck, 16.01.2012

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