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Interview: LACUNA COIL
Titel: Von erleuchtender Dunkelheit

Eine so massive Dosis an Emotionen, wie diese Italiener in ihre neuen Kompositionen gepackt haben, findet sich eher selten in Veröffentlichungen des betont dramaturgisch ausgerichteten Alternative Rock-Genres. Doch mittels des aktuellen sechsten Albums „Dark Adrenaline“ gelang es Lacuna Coil erneut mit beachtlicher Bravour, auf der gesamten menschlichen Gefühlsklaviatur höchst versiert zu klimpern.

Und diese bestechend variantenreiche Kollektion aus zwölf angenehm wonnig arrangierten Herzschmerz-Songs lässt den Hörer keine Sekunde in Ruhe, wenn man sich erstmal damit eingelassen hat. Das Melancholiker-Sextett erfindet sich damit abermalig neu.

„Musik war schon seit jeher eine starke Antriebskraft für mich in meinem Leben, wenn nicht sogar meine allergrößte Leidenschaft überhaupt. Ich finde mich selbst bis heute noch immer ständig irgendetwas singend vor; und das geht schon so, seitdem ich ein kleines Mädchen bin. Daher kriege ich auch niemals genug von Musik; gerade von der Musik, die ich mit Lacuna Coil mache. Wir lieben, was wir tun“, lässt Sängerin Cristina Scabbia verlauten, nachdem sie auf die charismatisch emotionalisierten Inhalte des neuen Werkes ihrer Band angesprochen worden ist.

Der Titel des Albums entstand jedoch eher am Ende des Aufnahmeprozesses im Studio, wie die Vokalistin zu offenbaren weiß.

„Wir wollten dem fertigen Werk nach Abschluss der Arbeiten daran einen bestmöglich treffenden Namen beziehungsweise einen thematisch gut überdachenden Titel zuteil werden lassen. Es sollte ein Titel sein, welcher dem inhaltlichen Geist des Ganzen einfach bestmöglich gerecht wird.“

Die sehr erfahrene Cristina, die bereits seit 1996 in der Band aktiv ist, resümiert zu diesem Kontext weiter:

„Als wir uns über die obskuren Atmosphären und die energische Heavyness von ,Dark Adrenaline‘ tiefere Gedanken machten, kam uns dieser perfekte Titel in den Sinn. Und in der Tat, die Lieder scheinen wie von ,dunklem Adrenalin‘ getränkt. Bereits beim Songwriting ging es schon regelrecht ,adrenalinisiert‘ zu“, fügt die attraktive Frontfrau impulsiv an, und sie weiß flugs darauf noch angeregt zu ergänzen:

„Wenn man sich voll und ganz darauf einlässt, sind diese neuen Lacuna Coil-Tracks sogar imstande, das persönliche Empfinden im Innern in eine andere Dimension zu transformieren.“

Und wie von der ebenso selbstsicheren wie stimmstarken italienischen Dame noch zu erfahren ist, behandeln die Songtexte der taufrischen Album-Scheibe ihrer Band allzu menschliche Gefühlsregungen wie beispielsweise Zorn, Liebe, (Seelen)Schmerzen, Rachegefühle sowie auch noch allerlei damit verbundene heftige Leidenschaften.

Eine nicht geringe Erleichterung klingt abschließend deutlich registrierbar durch: „Als wir daran gingen, die Lieder zu schreiben, befanden wir uns als Band aufgrund diverser persönlicher Erlebnisse in einer mentalen Dunkelzone, was diverse wirklich ungute Stimmungen mit sich brachte. Doch wir sahen es als Gewinn bringende Chance, damit umso authentischere Nummern für Lacuna Coil zu komponieren. So drückten wir das Negative einfach entschlossen weg, um wieder Licht am Ende des Tunnels sehen zu können.“

© Markus Eck, 03.01.2012

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