Interview: | MADDER MORTEM |
Titel: | Grenzüberschreitende Gedankenwanderung |
Es ist bezeichnend, daß gerade Norwegen immer wieder Bands hervorbringt, welche durch ihre mutigen Vorstöße in bisher ungeahnte musikalische Gefilde weitreichend von sich reden machen.
Madder Mortem passen hervorragend in diese Kategorie. Ihr in den Startlöchern steckendes zweites Album „All Flesh Is Grass“ wartet mit einem sehr eigenständigen Stil aus verzweifelt klagendem psychotischen Dark Metal und bewegendem weiblichen Gesang auf.
Diese mit unkontrollierter Sensibilität erschallende Stimme zieht einem Magneten gleich mit scheinbarem Egoismus sämtliche Aufmerksamkeit unweigerlich an sich. So stellt man sich den Gesang der Sirenen aus der griechischen Mythologie vor, deren verführerischen Tonfolgen so mancher Seefahrer widerstandslos erlag.
Besagte Stimme gehört Agnete M. Kirkevarg.
Und sie führt die Hörer damit an der Hand durch die unendlichen Tiefen der gedanklichen Welten von Madder Mortem, einer echten Ausnahmeerscheinung in dieser Branche.
BP M., der Bruder von Agnete, spielt ebenfalls in der Band und läßt den exzessiven Gefühlsausbrüchen seiner Gitarre freien Lauf.
Und Mr. Kirkevarg scheint nicht nur hinsichtlich seiner musikalischen Taten entscheidend an dem entstandenen Portrait von Madder Mortem mitgepinselt zu haben.
„Wir starteten 1993 unter dem Namen Mystery Tribe mit anderen Mitmusikern. Agnete spielte Baß und übernahm den Gesang; ich und ein Typ namens Odd schrubbten die Gitarrensaiten. Unsere damalige Schlagzeugerin Rita spielte besser als viele ihrer männlichen Kollegen und wir waren eine richtig gute Band, die uns allen viel Freude brachte“, beginnt er mit der Biographie von Madder Mortem.
Er geht dazu in die Tiefe: „Nach einiger Zeit und verschiedenen Gründen stiegen Odd und Rita aus und wurden durch neue Mitstreiter ersetzt. Wir holten auch einen Bassisten in die Band, damit Agnete sich voll auf ihre Stimme konzentrieren konnte, denn ihr gesangliches Profil wurde mit der Zeit immer anspruchsvoller. Irgendwann änderte sich dann unsere Musik derart, daß auch die Namensänderung in Madder Mortem beschlossene Sache war. Nach dem 1997er Demo `Misty Sleep` nahm uns das britische legendäre Label Misantrophy unter Vertrag. Dort veröffentlichten wir dann im Februar 1999 unser Debüt `Mercury`. Nach dem Release spielten wir in Norwegen einige Gigs, um das Album zu promoten. Leider machten Misanthropy dann bekanntlich ihren Laden für immer dicht und wir standen erst mal ziemlich überrascht alleine auf weiter Flur da. Das zehrte sehr an unseren Nerven und so rotierte das Besetzungskarussell noch ein wenig. Da `Mercury` nicht so gut wie erwartet aufgenommen wurde und verhältnismäßig wenig Beachtung fand, blieb uns nichts anderes übrig, als neue Songs zu schreiben und uns um einen neuen Deal zu kümmern. Das mündete dann in der Unterzeichnung bei Century Media und unser aktuelles Album kommt derzeit in die Läden.“
So ist „All Flesh Is Grass“ schon ein außerordentlich eindringliches Stück Musik geworden, wie der Gitarrist zustimmt.
„Unser größtes Ziel war es, die verschiedensten emotionalen Ebenen der nicht so schönen Aspekte des Lebens darzustellen und hauptsächlich psychisches menschliches Leiden zu vertonen. Das Dasein ist manchmal sehr schwer zu verstehen und die Musik kann dabei ein sehr guter und effektiver Therapeut sein.“
BP M. schließt dem an: „Um unsere Musik zu charakterisieren könnte man sagen, sie soll helfen, sich mit traurigen Gefühlen auseinandersetzen. So soll man durch unsere Lieder nicht den Mut verlieren, sondern durch sie gestärkt an seine Aufgaben herangehen.“
Ein guter Vorsatz, dem hoffentlich genügendes Feedback widerfährt. „All Flesh Is Grass“ kann man mit keiner anderen Veröffentlichung dieser Richtung vergleichen.
„Das ist uns bewußt und in meinen Ohren klingen wir auch einmalig. Ich kenne keine Band, die man annähernd mit uns vergleichen kann. Es war nicht unbedingt das absolute Ziel, dieses zu erreichen. Es ergab sich eben einfach, weil wir uns im Grunde ziemlich wenig um das Tun unser vielen Kollegen kümmern. Wenn man uns nun unbedingt mit jemand vergleichen möchte, so könnte ich mir trotzdem keine Band vorstellen, die dafür herhalten müßte. Nach `Mercury` verglichen uns einige unbedarfte Journalisten mit zahlreichen Goth-Bands, was aber nur auf mangelndes Auseinandersetzen mit unseren Songs zurückzuführen war. Natürlich spielen wir Metal. Aber eben sehr ungewöhnlichen. Ich denke sogar, so etwas gab es noch niemals zu hören. Wir versuchen, mit gelöster Kreativität alle bisher nicht im Metal verwendeten Elemente einzubringen, ohne aber uns krankhaft darauf zu versteifen. Bei Madder Mortem gibt es keinerlei Regeln hinsichtlich des Songwritings und selbst uns gibt unsere eigene Musik noch immer einige Geheimnisse auf. So kann ich dir vielleicht am besten darlegen, wie die ungewohnt eigentümlichen Songs zustande kommen.“
Der Titel des Albums trägt diesen Ausführungen ausreichend Rechnung. „Der Albumtitel ist ein Zitat aus der Bibel und der Großteil der Fragen nach seiner Bedeutung wird durch die Lyrics im Opener `Breaker of Worlds` beantwortet. Er dreht sich um die Flucht aus der tristen Langeweile des grauen und sich ständig wiederholenden Alltags durch das Entdecken neuer imaginärer Welten.“ Anhand der wechselnd zerbrechlichen und kraftvollen Stimme seiner Schwester ist dies unschwer nachzuvollziehen.
Wir erfahren dazu noch: „Agnete sieht sich nicht nur einfach als Sängerin der Band, sondern als die Stimme, welche die Lieder von Madder Mortem vorträgt. So kann sie um einiges besser aus sich herausgehen. Während andere Sängerinnen meistens überwiegend ihre Trauer verarbeiten, ist Agnete sehr wandelbar und lotet sich selber weitgehend aus. So brennt schon manchmal von einem Moment auf den anderen ihr Temperament mit ihr durch und sie überrascht uns alle mit einem Vulkanausbruch ihrer Freude.“
© Markus Eck, 07.02.2001
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