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Interview: TARABAS
Titel: Idealistisch beherzter Purismus

Für ihr kräftigend mächtiges 2007er Debütalbum „Aus alter Zeit“ konnten diese entflammten Magdeburger Heidenstahlkocher die relevanten Faktoren Härte, Hingabe und Eingängigkeit in höchst ergiebiger Art und Weise bündeln.

Den höllisch brachialen und vor allem erhebend wikingisch zelebrierten Heathen Metal dieser auffallend abwechslungsreichen Hammerscheibe kann man daher auch noch heute bestens genießen – kein Wunder, bei all den immens druckvollen und nicht selten zutiefst beherzt melodisierten Kompositionen! Entsprechend positive bis gar frenetische Reaktionen waren die Folge in den einschlägigen Hörer- und Medienkreisen.

Und daran, dass dieses wohltuend erzheidnisch gesinnte Dröhnkommando ausschließlich aus geschmacklich gefestigten Überzeugungstätern besteht, hatten Genre-Insider schon nach verdammt kurzer Zeit nicht mehr den geringsten Zweifel.

Doch Tarabas, allesamt fleißige Kreativgeister, ruhten sich nicht auf dem Geschaffenen aus – so steht im Zeitraum zwischen März und April 2010 endlich die ersehnte Veröffentlichung des Albumnachfolgers „Das neue Land“ an. Anlässlich dessen durchbrach ich wieder tapfer die mordsdicke Lärmwand des tosenden Tarabas-Sounds, um Gitarrist Alexander „Kutte“ May Informatives aus dem Bandcamp zu entlocken.

„Ich verliere mich nach wie vor liebend gerne in unseren Songs. Es ist eine Art andere Welt, in der ich meinen Träumen und Gedanken noch Ausdruck verleihen kann und so eine greifbare Wirklichkeit erschaffe. In einem Jeden von uns stecken Gedanken, die er gerne raus lassen würde, wobei jeder dabei seinen eigenen Weg findet. Unser Weg ist die Musik. Dem Hörer soll dies in einer Art Geschichte vermittelt werden, die Freiräume für eigene Gedanken und Interpretationen lässt; was auch mit der Grund ist, warum wir meist keine realen Orte oder Gegebenheiten als Anlass für unsere Lieder nehmen. Alle unsere Kompositionen sind unsere eigenen Sichtweisen oder Vorstellungen und beruhen meist auf vollkommen freier Interpretation. Es ist auch egal, wer von uns das Lied geschrieben hat, da ich mich selbst in ausnahmslos allen Liedern wieder finde. Ohne diese Überzeugung könnte ich das Ganze auch so nicht vertreten“, gibt mir der spielfreudige Magdeburger Metal-Fanatiker preis.

Vom Prinzip her gibt es bei Tarabas noch immer keinen typischen Kompositionsprozess, so Kutte. Er berichtet: „Jeder von uns schreibt die Lieder im Einzelnen komplett fertig, sowohl musikalisch als auch den entsprechenden Text dazu. Wir entscheiden dann allerdings schon als Band, ob ein Lied nun auf das Album soll oder eben auch nicht. Obwohl die Lieder von unterschiedlichen Leuten geschrieben wurden, klingen sie doch immer nach Tarabas und ein jeder von uns kann sich mit ihnen vollkommen identifizieren. Dem einen oder anderen fällt dann auch noch etwas ein, oder wir nehmen gemeinsam Änderungen an Liedern vor. Die Harmonie und der gegenseitige Respekt vor den Ideen der anderen funktioniert tadellos. Zudem hat jeder seine Stärken bei uns, die sich wunderbar im Zusammenspiel ergänzen. Alles in allem sind wir vier Individuen, die versuchen ihre Werke – unter dem Banner Tarabas – zu einem harmonischen und perfekten Ganzen zu bringen, was uns bislang auch immer gelungen ist. Für das aktuelle Album haben wir uns Zeit gelassen, wobei die Vorbereitung alleine schon über ein Jahr in Anspruch genommen hat, auch wenn die Lieder im Großen und Ganzen zu dem Zeitpunkt bereits fertig geschrieben waren. Wir wollten dieses Mal eben alles so perfekt wie möglich machen und am Ende vollkommen von unserem Werk überzeugt sein.“

Von musikalischer Seite her war der Entstehungsprozess der Songs diesmal leichter, so mein Interviewpartner mit Begeisterung im Stimmfall: „Da unsere Lieder auch ausgereifter und mit unseren Ansprüchen gewachsen sind. Die Aufnahmen und das ganze Drumherum haben dahingehend allerdings sehr viel mehr Zeit verschlungen. Wir hoffen, dass die Hörer dieses neue Werk ebenso wie uns vollends begeistern wird. Unserem Label sei dahingehend auch nochmals ein Dank ausgesprochen, dafür dass sie uns nie unter Zeitdruck gesetzt haben, sondern uns in unserem Treiben komplett unterstützen, so wie es ein Label eigentlich auch tun sollte.“

Mich interessierte, auf welchen Instrumenten die besagten neuen Lieder anfangs komponiert wurden. Saitenmeister Kutte grinst erst – dann kommen die Worte: „Das kann ich dir gar nicht so genau beantworten. Unsere Herangehensweise ist dabei schon recht professionell, muss ich zugeben. Wir benutzen ein Programm, bei dem man sich alle Aufnahmespuren bereits vorab anhören kann. Dadurch bekommt man im Vorfeld direkt eine Vorstellung davon, wie das Ganze mal werden könnte. Je nachdem, an welchem Instrument man gerade tätig ist, wird eben solches nach Möglichkeit auch zum Komponieren benutzt. Vom Grundprinzip ist bei uns aber noch alles eher traditionell. Man schnappt sich seine Klampfe und entwickelt einfach der Laune entsprechend Melodien oder Riffs, welche später in einem Lied enden. Im Proberaum werden die Sachen dann besprochen und eventuell noch verbessert.“

Wir zwei gingen sogleich zum Thema aktuelle Einflüsse und Inspirationen über. Kutte hierzu:

„Das ist wirklich sehr unterschiedlich. Derjenige, der das Lied komponiert hat, bestimmt auch das Thema des jeweiligen Songs. Dabei beruft sich allerdings jeder von uns mehr auf seine eigenen Phantasien und Vorstellungen, so dass unsere Lyrics dem Hörer auch immer einen großen Freiraum lassen. Selbst Themen, die aus dem historischen Bereich oder aus Legenden stammen, werden nach eigenem Ermessen interpretiert und bilden so wiederum eine eigene Geschichte. Für „Das neue Land“ ist der größte Antrieb der Wunsch in unseren Herzen gewesen, uns eine eigene Welt zu schaffen, in der den Menschen noch ein eigenständiges und freies Denken möglich ist und sowohl die alten Werte als auch der Metal, wie er einst war, hochgehalten werden. „Das neue Land“ fungiert dabei als Sinnbild für diesen Wunsch und hat weder mit politischem oder religiösem Denken noch mit sonst einer verdrehten Idiotie zu tun, um das hier gleich einmal vorweg zu nehmen!“

Da lag meine Frage nahe, welche Impulse das Subgenre Pagan Metal beziehungsweise Heathen Metal überhaupt noch hergibt? Der Gitarrist runzelt die Stirn: „Also, da stellst du mir eine Frage, auf die ich spontan eigentlich gar nicht so wirklich eine Antwort habe. Ich interessiere mich eher dafür, wie es der Metal-Szene im Allgemeinen geht. Ich denke, dass es dem Genre Metal im Prinzip ganz gut geht momentan, auch wenn ich leider immer mehr den Zerfall sehe. In früheren Zeiten wurden einfach noch andere Ideale verfolgt, die immer mehr abnehmen und der Zusammenhalt der Szene hat darunter zu leiden. Was den Pagan Metal als solches betrifft, würde ich sagen, dass es immer noch einige hervorragende Veröffentlichungen gibt, sowie nach wie vor genügend Menschen, die daran interessiert sind. Die Blütezeit des schwermetallischen Pagan-Metiers ist, so glaube ich, bereits vorbei und nun kommt die lange Reise, auf der es sich behaupten muss. Untergehen wird Pagan Metal nicht, aber genauso schnell, wie eine Sache beginnt, kann sie auch enden. Die Thematik ist jedoch so weitläufig, dass es bestimmt immer wieder Menschen und Bands geben wird, die auch weiterhin gute Sachen veröffentlichen und somit ist ein Ende noch lange nicht abzusehen.“

Griffbrettschrubber Kutte ist, wie der Autor, ebenfalls der Meinung, wie er nachfolgend zu berichten weiß, dass sich die moderne Metal-Welt als solche immer mehr in Richtung „Faszinationslosigkeit“ entwickelt. Er legt los, und spricht wahre Worte:

„Der geneigte Hörer lässt sich mehr denn je durch die optische Erscheinung, beziehungsweise das promo-technische Auftreten einer Band beeinflussen, statt hauptsächlich von der Musik. In Zeiten von Myspace, in denen Veranstalter eher auf die Anzahl der Profilaufrufe und die Länge der Freundesliste achten, anstatt sich eingehender mit der Musik zu beschäftigen, kann man von guter Musik allein leider nicht mehr leben. Im Prinzip stehen Verkauf und Werbung eines Produkts im Vordergrund und nicht, wie es einst war, die musikalische Entwicklung und Identitätsfindung einer Band. Heutzutage wird zuerst ein Image verkauft und bei Gefallen anschließend auch die Musik. Ich erinnere mich gerne an die Zeiten, in denen wahre Metal-Heads mit Leggings und grausamen Frisuren durch die Gegend gesprungen sind und es keinen gestört hat, da die Musik so geil war beziehungsweise auch noch immer ist, sodass Aussehen und Verhalten nebensächlich wurden. Dieses Gefühl der Zugehörigkeit und das gemeinsame Miteinander geht stark verloren durch die Anonymität des Internets. Ebenso wird der Fan mit allen möglichen Foren, Communities, etc. dermaßen zugemüllt, dass er sich gar nicht mehr auf das Wesentliche konzentrieren kann. Dennoch glaube ich, dass es immer noch wahre Fans gibt, die sich nicht durch den ganzen Glimmer und durch das aufgepushte Drumherum beeinflussen lassen (und auch, wenn das nur wir beide sind, haha) und den Metal weiterhin hochhalten werden. Dies sind für mich auch die Menschen, die ich persönlich erreichen möchte mit meiner beziehungsweise unserer Musik. Zu hoffen wäre es zumindest, dass sich der Metal auch in dieser Zeit weiterhin behauptet!“

Bedenkt man in diesem Kontext die unsägliche Verkommerzialisierung dieses einst so herrlich faszinierenden musikalischen Metiers, so ahnt man nichts Gutes für die Zukunft. „Da triffst du genau den Punkt bei mir. Ich stehe da mehr oder weniger zwischen den Stühlen. Auf der einen Seite ist es ja das, was ein jeder Musiker (auch wenn einige immer noch versuchen das Gegenteil zu behaupten) letztlich erreichen möchte, dass er alleine von der Musik leben könnte, wozu natürlich oder leider auch der Verkauf und die damit verbundenen Einnahmen entscheidend sind. Auf der anderen Seite ist genau dieses Streben für viele meist der musikalische Tod! In dem Moment, in dem sich der Fokus auf den Profit verschiebt, findet automatisch auch ein Verkauf der eigenen Werte statt. Die Musiker machen nicht mehr das, was ihre Herzen ihnen sagen, sondern tänzeln und funktionieren lediglich so, wie ihr Label oder die Fans es von Ihnen erwarten. Da gibt es dann „Best Of“-Alben, die kein Mensch braucht oder ein viel zu unausgereiftes Werk. Letztlich merkt man, dass der „Künstler“ sich nicht einmal Gedanken gemacht hat über das, was er da eigentlich fabriziert. Das finale Ziel ist ein Aufrechterhalten von Verkaufszahlen. An dieser Stelle kann ich zum Glück behaupten, dass Tarabas total unabhängig von solchen Sachen ist. Keiner von uns gibt sich der Illusion hin mit unserer Musik bis ans Lebensende Geld verdienen zu können, aber darum geht es uns auch gar nicht. Metal ist und bleibt eine Lebenseinstellung und unsere Musik ist unsere Art dieser Lebenseinstellung zu huldigen! Wir leben uns aus in unserer Musik und hören noch auf das, was in unseren Herzen ruht. Wenn andere Bands der Meinung sind sich selbst verkaufen zu müssen, sollen sie dieses tun. Wir werden jedenfalls auch weiterhin an unseren Vorstellungen festhalten.“

Bei soviel Idealismus erkundigte ich mich doch gleich mal danach, welchen alten und neuen Metal-Acts der Magdeburger Saitenreißer noch immer gerne sein Gehör hingibt. Er braust gut gelaunt auf:

„Soll ich hier alles aufzählen? Ich glaube das würde zu lange dauern. Ich bin eher ein Vergangenheitsschwelger und höre mir zumeist die Sachen der alten Metal-Götter an, zumindest aus den Zeiten, in denen sie noch Metal-Götter waren. Bands an dieser Stelle zu nennen würde nur bewirken, dass denen, deren Namen ich gerade vergessen habe, nicht die gleiche Ehre zu Teil werden würde, obwohl sie es verdient hätten, weshalb ich somit auf explizite Namensnennungen lieber verzichte. Aber auch Neuem stehe ich offen gegenüber. Solange eine Band mit Überzeugung und Hingabe zu ihren Werken steht, hat sie meine Aufmerksamkeit. Leider wird auf solch eine Sichtweise nicht mehr allzu viel Wert gelegt, weswegen dieser Anteil geringer ist als ich ihn gern hätte. Es gibt aber definitiv einige neue Bands, die mich echt überzeugt haben.“

Fein. Kutte formuliert sich wirklich so ehrlich wie selten jemand aus diesem Bereich. Gibt es eigentlich noch weitere musikalische beziehungsweise andere Kunstformen, welchen sich dieser Kerl in seiner Freizeit gerne mit Muße widmet?

„Freizeit ist gut! [lacht] Allein aus beruflichen Gründen bin ich fast den ganzen Tag kreativ unterwegs. Hierbei wird alles, was mit Bands und Festivals zu tun hat, in Anspruch genommen. Vom Cover-Artwork über Flyer etc. bis zur Internetseite gibt es eigentlich nichts, was ich nicht mache. Merkwürdigerweise ist auch genau das mein Widerspruch, oder besser gesagt der Grund, warum ich von der übertriebenen Selbstvermarktung nicht wirklich viel halte. Ich sehe täglich hinter die Kulissen und da erkennt man nach einiger Zeit sehr schnell wer wirklich „echt“ ist oder dieses nur vorgaukeln möchte. Musikalisch habe ich noch ein Nebenprojekt, welches eher der ruhigeren Gangart angehört und dadurch auch eine Art der Entspannung ist. Es bietet mir die Möglichkeit, Melodien oder Lieder umzusetzen, die zu Tarabas nicht passen würden.“

Anschließend philosophierten wir beide über die riesige Faszination der heidnischen Historie mit all ihren Mysterien und Legenden – auch Kutte kann dem viel abgewinnen, wie er mir bekennt: „Ein jeder von uns hat da seine eigene Meinung dazu, weswegen ich hier lediglich meine persönliche wiedergeben möchte. Ich bin selbst aktives Mitglied eines Mittelalterordens und arbeite auch auf ebensolchen Märkten und Festivals. Mich selbst faszinieren die Lebensweise und das Gefühl, wie die Menschen damals gelebt haben müssen. Nicht alles war so toll, wie es auf den meisten mittelalterlichen Festen in der heutigen Zeit gerne dargestellt wird. Die Zeiten waren düster und um diese Welt zu überstehen haben sich die Menschen an ihre Götter gewandt und auf ihren festen Glauben vertraut. In dem Zusammenhang entstanden viele unglaubliche Geschichten voller Schönheit, die aber auch bisweilen erfüllt sind von abgrundtiefem Hass und Vernichtungsgedanken. Genau diese Geschichten, sowie das Vertrauen und die Festigkeit des Glaubens in Götter und Ehrgefühl, ist es, was ich daran sehr schätze. Vielleicht ist es aber auch ein einfaches Schwelgen in einer alten Zeit, welche die meisten Menschen weit hinter sich gelassen haben und nun im modernen „Alltag“ keinen Platz mehr für diese alten Werte finden. Ich hingegen möchte mir ein Stück dessen bewahren und derlei Tugenden zumindest für mich aufrechterhalten.“

Sehr guter inhaltlicher Gesprächszeitpunkt, zu den neuen Songtexten überzugehen. Einen „Cheflyriker“ gibt es jedoch nicht bei Tarabas, so Kutte.

„Wie bereits zuvor erwähnt, schreibt derjenige, der ein Lied musikalisch komponiert hat auch den Text dazu. Dies bietet jedem von uns die Möglichkeit, den eigenen Liedern in dem Maße Ausdruck und Atmosphäre zu verleihen – eben, wie es der individuellen Vorstellung entspricht. Das lyrische Interesse geht meist zurück auf alte Sagen und Legenden, die kriegerischen Ursprungs sind, wobei es aber letzten Endes jedem Hörer selbst überlassen bleibt, wovon die Texte bei uns nun genau handeln. Auch Themen der heutigen und zukünftigen Zeit finden bei uns Anklang, wobei die Wurzeln der Geschichten meist in der Vergangenheit liegen. Auf dem anstehenden Album „Das neue Land“ handeln die Texte von unterschiedlichen Themen. Themen, die man im Zusammenhang allerdings als eine Versinnbildlichung des Treibens der Menschheit mit all ihrem Zerfall – und dem daraus resultierendem Wunsch unsererseits nach einer besseren Welt – betrachten könnte. Einige Texte spiegeln diesen Wunsch mehr als deutlich wieder, andere klagen an und zeigen den Abgrund des menschlichen Seins auf. Insgesamt haben wir hier kein Konzeptalbum geschaffen, sondern vielmehr ein ganz persönliches Konstrukt unserer Träume und Gedanken, die sich in dem Album wieder finden, intoniert. An einigen Stellen ergänzen sich die Lieder und bilden auch untereinander eine Zusammengehörigkeit. Hier werden Textpassagen aus einem Lied durch ein anderes erklärt und andersherum. Der geneigte Hörer findet also immer wieder Anspielungen auf ein anderes Lied und erhält somit die Möglichkeit, das Album stets neu zu entdecken.“

Und die künstlerischen Ziele für dieses neue Werk hatten sich die Beteiligten sehr hoch gesteckt, wie zu erfahren war: „Ja, so hoch wie möglich. Da wir alle auch noch ein Leben außerhalb der Band haben, dauert eine solche Umsetzung jedoch seine Zeit. Wir können in diesem Fall aber ruhigen Gewissens behaupten, alles menschenmögliche dafür getan zu haben, unseren eigenen Ansprüchen an das Album gerecht zu werden. Wir haben in dieses Album sehr viel Zeit investiert und sind mit dem Ergebnis auch sehr zufrieden. Sicher wird der eine oder andere noch etwas daran zu nörgeln haben, aber man kann es auch nicht immer allen recht machen. In erster Linie haben wir das Album für uns gemacht und für diejenigen, die unserer Sichtweise nicht abgeneigt sind. Weiterhin natürlich auch für die Menschen, die uns jahrelang treu zur Seite standen und uns in unserem Schaffen unterstützt haben. Nicht zuletzt aber natürlich auch für unsere Fans, die es sicherlich kaum noch abwarten können, das neue Material in die Finger zu kriegen“, platzt es grinsend aus Kutte heraus.

Die Kooperation untereinander funktioniert bei dieser Truppe mittlerweile super:

„Es gab auch schon dunklere Zeiten, in denen eine Auflösung fast bevorstand. Diese Zeiten haben wir nun hoffentlich endgültig hinter uns gelassen und blicken voller Erwartung in die Zukunft! Mit „Azalon“ haben wir auch einen neuen Weggefährten gefunden, der sich prima in die Band integriert hat und mit all seinen Fähigkeiten die Band mehr als bereichert. Man könnte sagen, dass wir die für uns perfekte Besetzung erreicht haben und diese auch hoffentlich noch lange anhält. Wir proben schon regelmäßig – je nachdem wie es die Zeit zulässt – nach wie vor bei unserem Drummer im Keller, so wie es sich gehört. [grinst schelmisch] Der Probekeller liegt etwas abseits der Stadt, so dass wir dort unsere Ruhe haben. Die Entfernung ist bei uns allerdings doch schon ein Problem, für welches wir aber auch eine Lösung gefunden haben. Im Prinzip kommen wir lediglich zum gemeinsamen Proben und Besprechen der Stücke zusammen. Seine Teile der Songs muss jeder für sich zuhause üben, wobei wir uns erneut technische Hilfsmittel in Form des bereits vorher beschriebenen Programms zunutze machen.“

Für die Aufnahmen der neuen Lieder waren Tarabas laut Aussage von Kutte insgesamt etwa 16 Tage im Studio.

„Hierfür besuchten wir erneut das Metal-Sound Studio in Osterode. Die Aufnahmen waren anstrengend, wussten uns aber allesamt gleichfalls sehr zu begeistern. Jeder von uns hat alles aus sich herausgeholt und vollen Einsatz gezeigt. Nebenbei gab es natürlich auch einige sehr belustigende Abende, die wir dokumentarisch festgehalten haben und vielleicht irgendwann auf die Öffentlichkeit loslassen werden. Die Arbeit an unserem Werk hat uns sehr gut gefallen. Es ist schön zu sehen und zu hören, wie ein Projekt Form annimmt und die Lieder langsam zusammenwachsen. Am Ende nun das fertige Werk zu hören ist dann das Größte. Man hält etwas in der Hand, wofür sich alle Mühen gelohnt haben.“

Die beflissenen Magdeburger Musikspieler waren in letzter Zeit nicht sehr viel live unterwegs, wie Kutte abschließend erzählt: „Grund war hierfür, dass wir uns hauptsächlich auf das neue Album konzentrieren wollten. Zudem spielt der Zeitfaktor bei jedem von uns eine sehr ausschlaggebende Rolle. Wir werden dieses Jahr 2009 jedenfalls noch die Heidensturm-Tour mit Riger, Ivenberg und Asenblut fahren, welche dann in einem Festival mit allen beteiligten Bands, u.a. auch Minas Morgul, endet. Sehr zu unserer Freude wird dies auch in unserer Heimatstadt sein, wo wir es dann natürlich richtig krachen lassen wollen. Im Anschluss werden wir sehen, welche Gelegenheiten sich uns noch so bieten. Natürlich hoffen wir auch einige Festivals im Sommer wieder mitnehmen zu können, um dem geneigtem Volke unser neues Werk dann auch live um die Ohren hauen zu können. Zum Thema Fans kann ich eigentlich nur Gutes sagen: Unsere Fans sind schon etwas enthusiastisch, aber genau das gefällt uns auch. Erst wenn die Fans richtig abgehen, kann auch ich mich selbst wirklich frei fühlen – und sei es nur der viel zu kurze Moment eines Konzertes. An solchen Tagen weiß man wieder, wofür man das alles macht! Sicher haben wir auch schon Konzerte erlebt, wo das nicht so war, aber ich denke mit dem neuen Album im Gepäck wird auch dort der letzte Widerstand brechen! Wie gesagt, wir sehen positiv in die Zukunft. Hoffen wir das Beste!“

© Markus Eck, 26.10.2009

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