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Interview: TWILIGHT FORCE
Titel: Wundersamer Trip in bezaubernde Welten

Wenn Lead-Sänger Christian ‚Chrileon‘ Eriksson seine bebenden Oktaven mit aller theatralischen Inbrunst in den Epic Melodic Power Metal dieser schwedischen Gesandtschaft schmettert, kann man sich als ergebener Liebhaber von derlei Klängen nur schwerlich beherrschen.

Schließlich ist auch das Songmaterial von Twilight Force auf dem zweiten Album „Heroes Of Mighty Magic“ unwiderstehlich hitmelodisch und fantastisch feierlich geworden.

Das 2011 formierte Sextett selbst tituliert seinen klangfarbenprächtigen und märchenhaften Stil trefflich Adventure Metal. Stilistisch gar nicht weit entfernt von den frühen Glanztaten der bekannten Italiener Rhapsody Of Fire, haben auch Twilight Force mannigfaltige Klassik-Querverweise im oftmals rauschhaft hoch erhebenden Repertoire. 


Wie Keyboarder Daniel ‚Blackwald’ Beckman Einblick gewährt, hatten die ersten beiden Alben der originalen Rhapsody-Besetzung mit Gitarrist Luca Turilli einen großen Einfluss auf die musikalischen Geschicke von Twilight Force.

„Das waren definitiv die goldenen Tage des Genres. Auch die frühen Platten von Luca haben uns damals ganz massiv mitreißen können. Und über die Jahre seit unserer Gründung haben uns diese Einflüsse bis heute auch niemals verlassen. Dennoch fühlen wir eindeutig, dass wir die ‚strikten‘ Klassikvorgaben, und ganz besonders diejenigen aus dem Barockbereich, mittlerweile doch auf gewisse Weise hinter uns gelassen haben. Wir haben beim Songwriting für das neue Album bemerkt, dass wir diesbezüglich viel offener geworden sind.“


Wie der Tastenhexer ergänzt, entwickelte sich das Ganze nach dem 2014er Debüt „Tales Of Ancient Prophecies“ mehr in eine Direktive, die von Filmmusik beeinflusst ist. „Dabei sind die orchestralen Sounds gewissermaßen zeitgenössischer geworden. Wir haben uns kurz gesagt ganz einfach mehr auf die Melodien fokussiert als auf die Orchestrierungen.“



Laut Blackwald sprechen die Mitglieder von Twilight Force auf viele Eindrücke an, die das Leben auf dieser Welt so gibt. „Dabei spielen vor allem persönlich gemachte Erfahrungen und damit verbundene Emotionen eine gewichtige Rolle. Die große Kraft aus den Tiefen unserer Herzen und die Magie alter Fantasy-Wälzer dürfen dabei aber beileibe nicht unerwähnt bleiben. Wir arbeiten jedenfalls immer hart daran, in uns eine Art Magie zu spüren und auch zu kultivieren.“ 



Dann wird der Mann poetisch, und das auf glaubwürdige Art, die gut zur fulminant gespielten Notenkunst passt.

„Musik gibt es überall. In den Bäumen, in den Sternen und im Wind. Alles was man dabei zu tun hat, ist, zuzuhören. Wenn man nur aufmerksam genug lauscht, dann kommt es auch zu einem. Manches Mal geschieht das in Form von sinnbildlichen, ganzen Schriftrollen an Weisheit. Und manchmal nimmt man es lediglich als schwaches Flüstern wie in einem surrealen Traum wahr. Unter Zuhilfenahme von uralter Erkenntnis und archaischen Intentionen haben wir es als Band auf uns genommen, sozusagen die Stimmen im Wind zu erkennen und sie für Äonen an Zeit auf unsere Weise ewiglich werden zu lassen.“

„Musik gibt es überall. In den Bäumen, in den Sternen und im Wind. Alles was man dabei zu tun hat, ist, zuzuhören.“ Keyboarder Blackwald und seine Mitmusiker haben stets ein offenes Ohr

„Heroes Of Mighty Magic“ ist ein schnell gespieltes und schillernd konzipiertes Abenteuer, dass sich um legendäre Reiche und glorreiche Königreiche dreht. Blackwald konkretisiert: „Wir erzählen darauf bombastisch angelegte Geschichten von uralten Prophezeiungen, Helden und allerlei Zauberei. Wir arbeiteten unnachgiebig und hart daran, ständig wechselnde aber jederzeit zugängliche Klanglandschaften zu erschaffen, die für Barden und Könige gleichermaßen passen. Immense Betonung legten wir auf die Arrangements, um all die einzelnen Elemente und Facetten der musikalischen Welten individuell und markant zugleich hervorzuheben.“


So ist laut Aussage des sagenhaft flink und virtuos aufspielenden Tastentalents ein konstantes und kompliziertes Zusammenspiel aller beteiligten Instrumente zu erleben.

„Sei es nun auf symphonischer Ebene, bei den Gitarrenriffs beziehungsweise -Soli oder den Vokaldarbietungen. Wir hoffen jedenfalls sehr, dass die Zuhörer, die auf diese Reise mit einsteigen, auf unserem Album neue, spannende Details und fesselnde Besonderheiten für eine lange Zeit erleben werden können.“

Twilight Force hatten eindeutig das klare Ziel, eine wahrlich vielfältig erstrahlende und höchst dramatisch stimmende Hörangelegenheit zum Leben zu erwecken, wie sich der Keyboarder noch entsinnt.

„Wir sind bei allem betriebenen Aufwand und der damit verbundenen Komplexität der Scheibe tief überzeugt davon, dass jeder einzelne Song genau dadurch auch seinen ganz eigenen, charismatischen Charakter verliehen bekommen hat. Jedes Lied bringt etwas Erfrischendes und Faszinierendes mit sich. Und auch trotz der Tatsache, dass die Arrangements nun viel komplexer geworden sind und gegenüber dem Debütalbum erweitert erscheinen, bringen unsere neuen Stücke hoffentlich genug Momente und Motive der Wiedererkennung mit sich.“

© Markus Eck, 26.07.2016

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