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Band: VINTERRIKET
Titel: Garðarshólmur
Genre: Dark Ambient
Label: Eigenpressung
Format: DIN-A5-Box CD
Punkte: 8 / 10


Strikt auf 250 Exemplare limitiert ist diese weitere stilvolle Veröffentlichung von Vinterriket beziehungsweise dem Akteur dahinter, Christoph Ziegler.

Ergebene Liebhaber solcherlei Klänge und leidenschaftliche Sammler von derlei Artefakten können sich auf eine schmuck aufgemachte DIN-A5-Box mitsamt 124-seitigem Begleitbüchlein freuen. Und nicht nur damit, sondern auch musikalisch wandelt der außergewöhnlich tiefsinnige und noch immer erfreulich eigenwillige Musiker und Naturphilosoph weiter auf seiner ganz speziellen Ausdruckslinie. „Garðarshólmur“ bietet auf sechs, jeweils überlangen Stücken die einzigartigen, zivilisationsfeindlichen und immens atmosphärischen Dark Ambient-Klangspektren, für die Vinterriket in entsprechenden Hörerzirkeln zurecht ebenso bekannt wie beliebt wurden.

Black Metal-Attribute, wie sie hin und wieder bislang bei Vinterriket zu vernehmen waren, fehlen allerdings gänzlich auf der Veröffentlichung. Denn diese geradezu unbändig stimmungsvollen Lieder dienen einzig und allein entrückender Naturschwärmerei. Die grandiose und hypnotisch faszinierende Schönheit vollkommen menschenleerer Plätze, sie wird hierauf hauptsächlich mittels prächtig ausladend inszenierter und angenehm besinnlicher Synthesizer-Notenspiele repräsentiert. Mittels diverser Tierlaute, Windgeräuschen etc. potenziert Großvisionär Ziegler das Ganze epische Geschehen noch zusätzlich. Auch rezitative Unterlegungen gibt es vereinzelt zu hören, welche in nachdenklich-beschwörender Manier bestens zum Sonstigen passend angeschlagen werden.

Die weit von jeglicher Be- und Zersiedelung des sich immer verheerender auswirkenden Homo Sapiens abgelegenen Refugien, Gebiete in den kältesten Regionen des Erdballs, sie werden hiermit inniglich geehrt.

Ja, in der Tat, ebenfalls von einem dieser „Menschen“, doch der hat mit dem abartigen Treiben der heutigen „aufgeklärten“ Wohlstands-Gesellschaften wohl in etwa so viel gemeinsam wie glasklares Gebirgswasser mit dem Ambiente einer öffentlichen Großstadttoilette. Eisige Landstriche voller Einsamkeit erfahren durch die partiell gar berauschende Düstermusik von „Garðarshólmur“ also den nachhaltig lobenswerten Versuch einer hingebungsvollen und schätzenden Würdigung.

© Markus Eck, 11.11.2012

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Rating scale:
10 • Timeless perfection.
9 • Impressing awesomeness.
8 • Great performance.
7 • Solid stability.
6 • Decent try.
5 • Uninspiring mediocrity.
4 • Failed presentation.
3 • Insubordinate badness.
2 • Terrible impertinence.
1 • Superfluous futility.
0 • Painful ear-torture.

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