Special: | Hein Frode Hansen |
Titel: | Unvergessbare Originale |
„Musik hat die Kraft um alle Wunden zu heilen“, so breitet Hein Frode Hansen sein musikalisches Selbstverständnis in aller Einfachheit vor einem aus. Der Norweger war 1993 als Gründungsmitglied dabei und ritt bis zur Auflösung der Band im Jahr 2010 in sattelfester Manier auf dem Drumschemel dieser weltberühmt gewordenen Genregröße.
Als außerordentlich wichtige Impulsgeber führten die Originatoren Theatre Of Tragedy das gesamte Metier des mit Soprangesängen verzierten Gothic Metal einige Jahre bemerkenswert innovativ an.
Bis sich die Band zum Schluss hin mehr und mehr einer gezielt moderneren Variante ihres Sounds verschrieb, stand der Name Theatre Of Tragedy für allerfeinste, verschlingend stimmungsvolle und atmosphärische Düsterkunst von mannigfaltig bezirzender Schönheit.
„Als junger Musikfan hatten meine ersten Berührungen mit Bands wie Metallica, Slayer, und Bathory großen Einfluss auf mein weiteres Hörverhalten. Ich höre ihre Platten bis heute sehr gerne. Im Weiteren vergrößerte sich mein geschmacklicher Radius mit Acts wie Depeche Mode, Nine Inch Nails und The Cure“, lässt Hein wissen.
Und wie er weiter offenbart, wurde der Grundstein für seine musikalische Identität durch Metal an sich gelegt.
„Ich wurde dadurch letztlich zu dem was ich bin, da ich mich mit den Texten und der jeweiligen Attitüde der genannten Gruppen vollauf identifizieren konnte.“
Zu ganz speziellen Band-Einflüssen befragt, welche die Musik von Theatre Of Tragedy von Anfang an signifikant inspiriert haben, fängt das Gesicht des Schlagwerkers an zu leuchten.
„Für mich persönlich sind da zuvorderst die schwedischen Doom Metaller Candlemass zu nennen. Selbst nach all den Jahren finde ich ihre alten Songs immer noch großartig. Und das neuere Material ist meiner Meinung nach echt prima! Ich mag die Band auch menschlich sehr, denn die Musiker sind echt feine Kerle. Daneben noch die beiden ersten Platten von Paradise Lost, die sehr wichtig für uns waren. Aber auch The Third And The Mortal sind hierbei zu erwähnen wie ebenfalls frühe Songs von My Dying Bride.“
Über die Jahre wandelte sich zwar das stilistische Antlitz von Theatre Of Tragedy.
Aber, wie Hein mit deutlichem Nachdruck erläutert, hing seine Band jedoch zu keiner Zeit einer starren oder verkopften musikalischen Formel nach.
„Wir gingen in der gesamten Karriere viel lieber unseren ganz eigenen Weg. Das brachte eine sehr diverse und interessante, aber auch herausfordernde Diskographie mit sich. Immer genau so, wie wir es haben wollten. Wir haben eben keine bestimmte Band vergöttert, der wir ständig nacheifern wollten. Vielmehr war es stets so, dass wir in Theatre Of Tragedy allesamt eigentlich völlig verschiedene Musikgeschmäcker hatten. Das machte von Anfang an bis zum Ende unseren spannenden und wandelbaren Gesamtsound aus.“
Um von einem Song gänzlich gepackt zu werden, benötigt der Mann hauptsächlich etwas darin, was seine Aufmerksamkeit einfängt, wie er mit selbstbewusster Haltung konstatiert.
„Das ist aber sehr variabel und nicht eindeutig zu definieren. Auf jeden Fall muss auch eine starke Gesangsleistung dabei sein und eine insgesamt interessante Band an sich.“
Als er damals das erste Mal die norwegischen Melodic Hardrocker TNT live erleben durfte, war es um ihn geschehen, wie Hein sich freudig zurückerinnert.
„Das war 1986 und ich war 14. In dem Moment wusste ich, dass ich auch Musiker werden und eine Band starten will!“
Großen musikalischen Respekt hegt er bis heute für vier stilistisch sehr unterschiedliche Formationen:
„Depeche Mode, Slayer, Nine Inch Nails und King Diamond.“
Eine Überraschung im wahrsten Sinne des Wortes erlebte Hein mit Deftones.
„Ich habe sie nie beachtet und zunächst als langweiligen Nu Metal abgestempelt. Junge, lag ich falsch! [lacht] Sie haben wirklich tolle Lieder.“
Als der angeregte Dialog dann auch noch zum Thema ‚Bewunderte Idole‘ übergeht, kommt es Hein mit Leidenschaft über die Lippen: „Also, für mich stehen da ganz klar vorneweg Carl McCoy von Fields Of The Nephilim, Andrew Eldritch von The Sisters Of Mercy sowie Away von Voivod.“
© Markus Eck, 13.07.2016
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