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Interview: BEFORE THE DAWN
Titel: Impulsive Emotionalität

Dieses mit geradezu verschwenderischer Melancholie musizierende Finnenquintett stellt schon einen absoluten Newcomer im atmosphärischen Dark Metal dar, dessen Name bislang noch den wenigsten Hörern bisher geläufig sein dürfte.

Es sollte mich jedoch schwer wundern, wenn nach der Veröffentlichung ihres prachtvollen Debütalbums „My Darkness“ rasch nicht das exakte Gegenteil eintreten würde.

Denn das mit spürbar beherzter Dunkelsehnsucht eingespielte Album bietet hochgradig ergreifende und zügig betroffen machende Sehnsuchtsstilistik, wie man sie bereits auch von ähnlich vorgehenden finnischen Landsmännern wie Fall Of The Leave oder Charon her kennt.

„Ich bin ein sehr emotionaler und impulsiver Mensch“, beschreibt sich Bandleader Tuomas Saukkonen.

Der in Before The Dawn auch als „Dark Voice“ agierende Gitarrist knüpft an:

„Ich habe meinen eigenen Weg, die Dinge zu sehen und darüber zu denken. Deswegen fühle ich mich als ein Außenseiter.“

Als Tuomas Before The Dawn im Sommer 1999 als anfängliches Soloprojekt ins Leben rief, war er noch Drummer bei einer lokalen Rockband.

„Ich hatte schon damals eine ganze Menge eigener Songs geschrieben, welche um einiges heavier waren als diejenigen, die ich mit dieser Rockband spielte. So verließ ich diese Band, um etwas Eigenes zu machen. Ich kannte ein paar Jungs von einem lokalen Aufnahmestudio, welche mich dann dort meine ersten eigenen Songs aufnehmen ließen. Ich spielte sämtliche Instrumente im Alleingang ein. Nachfolgend suchte ich nach Bandmitgliedern für Before The Dawn“, wie der finnische Multiinstrumentalist berichtet.

Nennenswerte Inspirationen benötigt er nie, so Tuomas. „Ich begann schon damit Songs zu schreiben, als ich mit zehn Jahren meine erste Gitarre erhielt. Schon seit jeher habe ich meine Lieder ausschließlich für mich geschrieben.“

Glücklicherweise entschied sich der passionierte Musiker und gleichfalls hingebungsvolle Musikliebhaber dann doch noch, sie der Außenwelt zugänglich zu machen.

„Ich hörte eigentlich schon recht früh alle Sorten von Metal gerne, sogar schon seit ich noch ein Kind war. Bands, welche mich in besonderem Maße beeinflusst haben, kann ich daher nicht nennen.“

Meiner Feststellung, dass der stark melancholische Sound seiner Band typisch finnisch klingt, fügt der Musikus hinzu:

„Ich gebe dir recht, jedoch würde ich sagen, dass Before The Dawn sich eher skandinavisch anhören. Man könnte unsere Musik ansatzweise mit der von Bands wie beispielsweise Sentenced, Charon, In Flames oder auch Katatonia vergleichen. Natürlich sind unsere Kompositionen kein direktes Abbild von denen der genannten Acts, aber unsere Lieder weisen doch den einen oder anderen vergleichbaren Ansatz wie beispielsweise den charakteristischen Mix aus Klar- und Grollgesang sowie die betont melancholischen Melodien auf.“

In seinen Songs offenbart Maincomposer Tuomas zudem eine ausgeprägte Traurigkeit, wie er zugibt. „Und diese kann in jedem meiner Lieder vernommen werden. Trauer ist eine wunderschöne und gleichzeitig sehr schmerzvolle Angelegenheit, welche sich in vielen Formen äußert.“

© Markus Eck, 02.02.2003

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