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Interview: CORNERSTONE
Titel: Meilensteine auf der Straße des Lebens

Cornerstone sind das Side-Project von Steen Mogensen, dem Bassisten und Gründungsmitglied der dänischen Bombastmetaller Royal Hunt, die mit zeitlos schönen Alben wie beispielsweise „Moving Target“ und „Paradox“ die Fachwelt sowie unzählige Fans zum anhaltenden Staunen gebracht haben. Steen hatte im Laufe der Zeit viele eigene Ideen als Songwriter zusammen getragen, die er bei der „Königlichen Jagd“ nicht verwenden konnte.

So kamen Songwriting-Ideen zusammen, welche ihm aber einfach viel zu schade erschienen, um sie in der monarchischen Waffenkammer verstauben zu lassen. Steen tat sich daher Mitte des letzten Jahres vor der vergangenen Jahrtausendwende mit dem stimmgewaltigen Schotten Doogie White zusammen, welcher vormals bei der Hard Rock-Legende Rainbow gesungen hatte.

Die beiden verstanden sich vom Anfang weg prächtig. Resultat ihrer harmonischen Kooperation ist das aktuelle Debütalbum von Cornerstone, das auf den Namen „Arrival“ getauft wurde.

Und dieses Werk trägt die eindeutige Handschrift eines erfahrenen und gereiften Musikers, der es perfekt versteht, seine Gefühle in die Songs zu transformieren.

Direkt aus dem Kopenhagener Cornerstone-Headquarter gibt Steen letzte News vor der anstehenden Album-Veröffentlichung preis.

„Mit Doogie habe ich die beste Wahl getroffen, die ich konnte. Er ist ein echter Könner seines Fachs, ein Vollblutsänger und zu alledem ein außerordentlich umgänglicher und netter Kerl. Ich hörte damals einen Rainbow-Song, in dem er wirklich stimmlich brillierte. Es hat mich einfach umgehauen und dachte mir, mit genau dem Mann muß ich meine Pläne realisieren. Ich hatte wohl intuitiv gehandelt, denn die Zusammenarbeit verlief besser, als ich es mir je erwartet hätte. Auch das finale Endresultat ist für mich einfach atemberaubend geworden.“

In der Tat, so entstand in echter Handarbeit gemachter niveauvollster Melodic Hard Rock, sowohl mit sehr viel Liebe zum filigranen Detail als auch gleichermaßen großer Leidenschaft für eingängige Tonfolgen. Und der gute Doogie hat sich wirklich nach Kräften reingehängt, wie zu erfahren war:

„Er hat mir genau das Album eingesungen, welches ich mir immer als mein Projekt-Debüt in meinen Träumen vorgestellt hatte.“ Die Freude wirkt ja richtig ansteckend! Steen, was war denn dein auslösender Hauptgrund, Cornerstone auf die Beine zu stellen?

„Nach mittlerweile zwölf Jahren bei Royal Hunt hatte ich, wie du schon richtig angesprochen hattest, einfach zu viele eigene Impressionen in eigenen Songs zusammen gefaßt, als daß ich diese alle ungenutzt verpuffen lassen wollte. Ich fühlte mich auch von der letzten Tour mit Royal Hunt ziemlich ausgebrannt und hatte danach das unstillbare Bedürfnis, musikalisch für eine gewisse Zeit etwas völlig anderes machen zu wollen. Da reifte in mir der Gedanke, mein eigenes Projekt auf die Beine zu stellen, welches meine Ideen entsprechend reflektieren sollte. Bei Royal Hunt bin ich natürlich nach wie vor vertreten. Die Jungs haben nichts gegen meine eigenen Aktivitäten einzuwenden. Wir kennen uns alle auch schon zu lange und sind durch dick und dünn gegangen, als daß mir nun Mißtrauen entgegen schlagen würde.“

Mr. Mogensen ist als Composer eben gleichermaßen kompetent wie als Instrumentalist, was die zehn sehr gut in die Ohren gehenden Tracks von „Arrival“ eindrucksvoll unter Beweis stellen können. Die geschmackvolle Musik der beiden Hauptakteure, welche ihr Album mit der Hilfe von ausgesuchten Gastmusikern eingespielt haben, sollte eigentlich bei jedem, der auf solcherlei Stilistik abfährt, voll einschlagen. Mich persönlich interessiert daneben auch der Bandname. Was hat er denn für Steen zu bedeuten?

„Freut mich, daß du danach fragst! Nun, ich finde, man kann den Bandnamen in dualer Hinsicht deuten: Zum einen gibt es auf jeder Straße, auch auf der des Lebens solche `Cornerstones`, also Begrenzungs- oder Wegstreckensteine, die sich im übertragenen Sinne aus prägenden Erlebnissen ergeben und jeden Menschen charakterlich enorm formen. Zum anderen ist die Veröffentlichung von `Arrival` für mich auch ein gewisser eigener `Meilenstein` meiner Musikerkarriere, da ich hier jetzt endlich einmal meine ureigenen Songs am Start habe, auf die ich ehrlich gesagt auch sehr stolz bin.“ Ein schönes und zum Nachdenken anregendes Schlußwort.

© Markus Eck, 06.04.2000

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