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Interview: ENTHRONED
Titel: Eine Macht für sich

Eine feste Institution im Black Metal stellen die belgischen Biester seit erstaunlich vielen Jahren dar. Genauer formuliert seit 1993.

Mehr als zwei dämonische Dekaden infernalischen Hass, giftige Abscheu und brennende Inbrunst brachte dies für die verkommene Außenwelt mit sich.

Während seit damals unzählige Schwarzmetalltruppen kamen und gingen, recken Enthroned ihr eigenes Satanszepter anhaltend mit entschlossen harter Hand empor. Ein Jubiläum: Dass die außergewöhnlich beständige Brüsseler Formation noch immer vollauf in ihre unbeirrbaren Ideale verkrallt ist, das zeigt sie nun mit dem zehnten Albumschlag „Sovereigns“.

Neu zu hören sind darauf Rhythmusgitarrist ZarZax und Drummer Menthor, der seinen Vorgänger Garghuf ersetzt. 


Extremer
Wie Lead-Schreihals und Leadgitarrist Nornagest mit straffer Miene konstatiert, verhält sich „Sovereigns” im Gegensatz zum 2012er Vorgänger „Obsidium” hypnotischer, dunkler und brutaler, ohne allerdings allzu verschieden dazu zu sein.

„Man wird auch einige Übereinstimmungen zum letzten Album vorfinden, aber eben nichts allzu Offensichtliches. Ich sage es mal so: ,Obsidium‘ war aus unserer Sicht der Dinge heraus, ,Sovereigns‘ ist nun aus ,ihrer‘ Sicht der Dinge angelegt. Man kann sich als Enthroned-Kenner leicht denken, wen wir mit letzteren meinen. [grinst hämisch] Und besagten Aspekt haben wir auch in den Lyriken betont so umgesetzt. Die Gitarren erhielten zeitgleich mehr Raum und Entfaltungsfreiheiten, während ich selbst auch meinen Stimmradius weiter ausdehnend nutze, um den Inhalten der Songs größtmöglich rahmende Entsprechung zu verleihen.“

Abwechslungsreicher
Letztlich ist der neueste Enthroned-Teufelsdiskus aber auch sonst mit mehr Variation gemacht als vorherige Kompositionen.

„Jeder einzelne Song hat seine ganz eigene Identität von uns eingebracht bekommen, was das Ausloten von individuellen Stimmungen auch rundum und vollauf zur Entfaltung bringt. Wir kreierten höchst brutale Brecher, die auf stockdüsterer Aggression basieren. Aber auch bissig und bedrohlich stampfende Midtempo-Reißer sind für ,Sovereigns‘ entstanden. Dazwischen wurden diverse, eher stimmungsvolle Momente verstaut, und tatsächlich auch sogar ziemlich Experimentelles. Für nostalgische Momente wiederum sorgt ein Track, der in der traditionellen Enthroned-Manier gemacht ist. Das Teil erweckt mit Leichtigkeit Erinnerungen an unser zweites Album ,Towards The Skullthrone Of Satan‘!“ 


Stärker

Als erwähnenswert erachtet der Mann im Weiteren völlig zurecht die Tatsache, dass Enthroned aktuell mit drei (!) Gitarristen für unheilige Furore sorgen. Der Frontbösewicht bekundet mit erhabenem Gesichtsausdruck:

„Neben mir hauen diesmal auch Lead-Schrubber Neraath und der neu hinzugekommene ZarZax auf die sechs Saiten. Wir sind nicht wenig stolz auf diesen Fakt, der unserem Sound eine Unmenge an Wucht, Tiefe und Prägnanz verleiht. Es ist das erste Mal bei Enthroned, dass wir mit einer so starken Gitarrenfront antreten. Ich schätze diesen bedeutungsvollen Gedanken in höchster Weise.“

© Markus Eck, 26.03.2014

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