Interview: | GHOST BRIGADE |
Titel: | Bereitwillig im Reifeprozess |
War bereits ihr 2007er Debütalbum „Guided By Fire“ eine außerordentlich tiefgründige Angelegenheit für eher träumerisch veranlagte Düstermetaller, so langen die Finnen Ghost Brigade diesmal sogar noch schwerer hin.
Freilich, auch der aktuelle hörenswerte Albumnachfolger „Isolation Songs“ hat keinerlei plakative Extreme nötig, um die neuen Schwerenöterlieder des mühsam schleppenden Sextetts nachhaltig wirkungsvoll ins Bewusstsein zu meißeln. Ganz im Gegenteil, diese skandinavische Melancholic Dark Doom Metal-Geisterbrigade zäumt das Pferd am liebsten eher von hinten her auf: Und zwar mit unweigerlich unter die Haut gehendem Zwielichts-Riffing erdrückender Anmut, angenehm bedächtig melodisierten Tonfolgen, ergreifenden Seelenschmerzatmosphären und fesselnden Songideen zuhauf.
Aber auch die wahrlich gigantische gesangliche Hingabe von Leidenschaftsvokalist Manne Ikonen dient dem ambitionierten Sechser als weiterer massiver Baustein, um damit riesige Stimmungsbögen hoch in Richtung breiter Hörerhorizont zu errichten. Von der Spitze eines solchen rutschte Gitarrist Wille Naukkarinen flugs zu mir herunter, um sich zum neuen Werk zu äußern.
„Direkt verglichen mit den Kompositionen des Debütalbums ist `Isolation Songs` qualitativ nicht besser, man hört eben dieselbe Band neue Songs spielen. Aber die Scheibe bietet um einiges mehr an Variantenreichtum auf und die Lieder sind mehr durchdacht worden, als dies zuvor noch der Fall war; auch bei den Melodien. Auch in Sachen Arrangements haben wir zugelegt, wobei wir von unserer mittlerweile sehr angestiegenen Erfahrung in diesem Bereich profitieren konnten“, so Wille zu Beginn.
Wie er weiter mit immenser Beflissenheit im Sprachtonfall zu berichten weiß, hat seine Band auch den Lyriken der Tracks mehr Behutsamkeit zukommen lassen.
„Man lernt dazu, wenn man es zulässt. Das machte die Sache mit den Texten um einiges leichter, was mich zu der Aussage hinreißt, dass uns der ganze Kompositionsprozess diesmal insgesamt leichter fiel. Obwohl es im Studio abermalig eine ganze Menge an nicht selten Nerven aufreibender Maloche war, die Songs zu dem zu machen was sie jetzt sind. Aber bis zum Studioaufnahmetermin lief das eher entspannt ab – wenn ich da an die zuweilen großen kreativen Belastungen zurückdenke, denen wir beim Erstellen der Nummern für das Debüt ausgesetzt waren, bin ich schon immens froh darüber, dass uns die `Neue` so viel besser von der Hand ging. Aber, die erste Platte muss halt immer erst einmal gemacht werden, sonst entwickelt man sich ja nicht weiter.“
Der Saitenspieler bringt es nachfolgend schließlich direkt auf den Punkt.
„Wir waren uns eben diesmal unserer Möglichkeiten viel mehr bewusst, da traut man sich auch mehr zu – was die Songs sozusagen sehr viel besser funktionieren lässt.“
Wir gingen im Weiteren zum aktuellen Albumtitel beziehungsweise einer eventuellen hintergründigen Bedeutung dazu über. Wille schluckt erstmal, als er sich der Frage zu stellen hat, ob er sich selbst manchmal gesellschaftlich isoliert oder sogar isolieren lässt.
„Als Band fühlen wir uns auf jeden Fall isoliert“, gibt er zögerlich zu Protokoll, „denn irgendwie kennen wir wirklich keine andere Band, die uns und unsere Musik mag. Keine verdammte Ahnung, woran das nun liegen mag. Vielleicht sind wir zu wenig extrem oder Ähnliches, das könnte eventuell ein Grund sein. Oder, dass wir eben halt auch nicht eindeutig zu kategorisieren sind – wir sind weder nur im Rock-, Metal-, Pop- oder nur im Alternative-Bereich anzusiedeln. Dafür können wir aber auf der anderen Seite ein wenig von allem Genannten sein, was für uns als Vorteil letztlich doch bei weitem überwiegt. Wir machen die Musik in letzter Konsequenz für uns – beziehungsweise, um uns bestmöglich auszudrücken. Und Ghost Brigade soll nichts Einseitiges sein, niemals.“
Gute Intention. Wie Wille expliziert, bezieht sich der Titel der neuen Gespensterplatte letzten Endes auf die Lyrics.
Und jetzt kommt der kauzige finnische Griffbrett-Junkie wieder zum Thema zurück.
„Einige davon habe ich diesmal sogar selbst geschrieben, und zwar zu den Kompositionen `Into The Black Light` und `Architect Of New Beginnings`. Sowie zu einem Instrumental, worüber dann von mir im Booklet zu lesen sein wird. Den Rest der Lyrics hat unser Sänger verfasst. Es geht bei meinen im Kern um das Leben, genauer gesagt um mein Leben. Die darin von mir gewählten Worte sind sehr persönlicher Natur, weswegen ich hier nicht näher drauf eingehen werde. Es steckt für mich einfach viel zu viel dahinter. Was ich dazu sagen kann, was ich sagen möchte, ist, dass meine Songtexte ein sehr ausgeprägtes Gefühl von Isolation gewisser Art innehaben. Denn da existiert schon so einiges, was mir psychisch immer mal wieder zu schaffen macht, und genau das habe ich daher hierin so gut als möglich verarbeitet. Es ging mir im eigentlich Kern der Umsetzung darum, wer ich als Mensch, als Musiker und als Künstler denn eigentlich bin beziehungsweise wer ich eigentlich letztlich sein möchte und ob ich dahin auf dem richtigen Wege bin.“
© Markus Eck, 10.07.2009
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