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Interview: HELFAHRT
Titel: Trendfrei metaphorisiert

Seit Jahren schon halten sie gleichsam unbeirrbar wie beflissen an ihrer ureigenen Version von frostigem Pagan Black Metal fest. Und Helfahrt, auf kreativem Sektor stets ganzheitlich empfindende Individualisten, bekamen ihre löblich aufrichtigen Intentionen bis heute mit einem glaubhaft nachvollziehbaren Reifeprozess der seltenen Erscheinung belohnt.

Letzteres honorieren glücklicherweise auch immer mehr Fans, sodass die ambitionierten Helfahrer gegenwärtig noch immer frohen Mutes in die Zukunft sehen können.

Glasklar-ungetrübter Weitblick visionärer Art ist innerhalb dieser aufrechten Freundesformation ohnehin vollauf vorhanden – ideell satt genährt vor allem durch innigliche Liebe der Beteiligten zu den grandios überwältigenden Schönheiten von Übermutter Natur.

Immer wieder für eine erbaulich satte Dosis an spezieller urheidnischer Klangmystik in ihren komplexen Kompositionen bekannt, zählen Helfahrt somit also nach wie vor zu den eigenständigsten und ehrlichsten Heidenhorden überhaupt.

Gegenwärtig feilen die bayerischen Rasanzrhythmiker um Vokalist Max Marquardt noch umfassend an ihrem neuen und dritten Album „Drifa“, dessen Veröffentlichung für April 2010 vorgesehen ist.

Ich frage Max gleich zu Beginn, wie er sich fühlt, wenn er an den Entstehungsprozess des bald erscheinenden neuen Albums zurückdenkt. Er lässt verlauten:

„Ich fühle mich so gut wie schon lange nicht mehr. Unser neues Album "Drifa" wird bald veröffentlicht und ich finde das die Songs diesmal die besten sind die wir bisher geschrieben haben. Wir sind äußerst zuversichtlich was das neue Album betrifft da wir in vielerlei Hinsicht musikalisch gewachsen sind und noch nie haben wir so hart und verbissen an einem Album gearbeitet wie an diesem. Wir alle sind absolut mit unseren neuen Liedern zufrieden und brennen schon richtig darauf diese live präsentieren zu dürfen. Das Komponieren und Arrangieren der Songs ging uns diesmal wahnsinnig leicht von der Hand – fast so als wenn sich die Stücke von selbst geschrieben hätten. Wir sind sehr stolz auf unsere neuesten Kreationen – ich hoffe, dass wir nicht die einzigen sein werden.“

Anschließend erzählt der Sänger, wer das neue Helfahrt-Logo kreiert hat.

„Das hat ein guter Freund von mir gemacht. Da dieser jedoch nicht namentlich erwähnt werden möchte und ich ihm versprochen habe seine Anonymität zu wahren, kann ich Dir leider nicht mehr dazu sagen.“

Als ich das neue Frontcover von „Drifa“ erstmalig erblickte, interessierte mich sofort der Urheber. Max hierzu:

„Das Frontcover sowie das gesamte Booklet kommt von "Sperber Illustrationen" – vielen vielleicht bekannt durch großartige Cover-Kunstwerke wie die von Lunar Aurora oder den Grabnebenfürsten. Das Konzept selbst stammt von unserem Gitarristen Sebastian Ludwig. Ich denke es ist ihm gelungen und wir sind wirklich gespannt wie es den Leuten gefallen wird.“

Zwischenmenschliches: Als ich nachfrage, wie gut die Kooperation zwischen ihm und den Mitmusikern von Helfahrt für „Drifa“ lief beziehungsweise läuft, informiert der Vokalist:

„Oh, nach wie vor kann ich nicht klagen! Es ist ja bei uns keine musikalische Kooperation wie es bei den meisten Bands der Fall ist, sondern vielmehr eine freundschaftliche Beziehung. Ich sehe Helfahrt vielmehr als Freundeskreis anstatt als Band an. Dies war bei uns immer schon so und vielleicht ist dies auch der Grund weshalb wir so unbeschwert Musik machen. Vor allem auch die beiden letzten Touren waren grandios und haben die Band mehr denn je zusammen geschweißt. Ich habe aufgrund langjähriger Erfahrungen nicht mehr sonderlich viel Lust Musik mit Menschen zu machen die weder meine Meinungen und Empfindungen teilen noch in ähnlicher Art und Weise musizieren wie ich es tue. Das wäre Zeitverschwendung und ich bin froh endlich Leute gefunden zu haben mit denen es einfach funktioniert.“

Wie gut der Gruppe das Songwriting diesmal von der Hand ging, so lautet die nächste Frage beziehungsweise, in welchen Momenten ihnen die besten Ideen für ihre Lieder in den Kopf schossen.

„Das Schreiben selbst ging uns diesmal ausgesprochen gut von der Hand. Sogar noch während der Veröffentlichung von "Wiedergang" sprudelten nur schier die Ideen aus uns heraus. Ich habe es erst letztens in den anderen Bandmitgliedern gesagt: Wir haben in dieser Zeit tatsächlich schneller komponiert als wir das neue Material spielen konnten – somit kam ich anfangs auch ständig mit Songtiteln und Texten durcheinander. Normalerweise würde man jetzt annehmen, dass unter einer derartigen Geschwindigkeit, die Musik an Qualität verlieren müsste – jedoch ist dies meiner Meinung nach nicht der Fall. Ich glaube die aktuellen Songs sind die besten und intensivsten, die wir jemals geschrieben haben. Dies wurde uns bisher auch immer wieder vom Publikum bestätigt – denn wir konnten bereits ein paar neue Lieder live zum Besten geben. Inspiration und Idee kommen und gehen – ich kann das nicht mit speziellen Momenten in Verbindung bringen da mir quasi in den unmöglichsten Situationen und Momenten gute Ideen für Helfahrt einfallen. Sowohl was Komposition als auch Lyrik betrifft. Ich glaube ich spreche da so manchem Künstler aus der Seele.“

Was es im Zuge dessen sonstiges wichtiges Neues bei Helfahrt zu vermelden gibt, darüber sprechen wir im Folgenden.

„Wir sind nach wie vor beherzt bei der Sache, trinken und rauchen viel, leben den R´n´R in allen Variationen und vergeuden jeden müden jedoch hart erarbeiteten Cent für schwachsinnige Ausgaben welche für normale Leute unseres Alters nicht nachvollziehbar sind. Während andere also in unserem Alter mit der Familienplanung beginnen und sich ein gebärfreudiges Weibchen suchen, planen wir unsere nächste Tour durch Europa, kümmern uns darum wie viel Bier im Proberaum ist und wie wir Geld für einen fahrbaren Untersatz sammeln könnten um ausnahmsweise mal pünktlich zu Auftritten zu kommen. Markus und Tobbs stecken neben der Band nach wie vor in ihrer Ausbildung, Sebastian und Andi schuften wie Elefanten und ich hoffe immer noch auf einen Sensationsfund in meinem Garten – damit ich für den Rest meines Lebens nur noch Musik machen kann. An Wochenenden sitzen wir immer noch trinkend bei mir im Wohnzimmer rum und hören 80er Glam Rock – wie das echte Working-Class-Heroes halt so machen. "Drifa" wird im April veröffentlicht – es wird auch hier wieder eine limitierte Version geben, welche ausgefallener sein wird als ein schnödes Digipak oder ähnliches behämmertes. Allerdings möchte ich dazu noch nicht allzu viel verraten. Lasst euch überraschen! Im Frühjahr wird’s dann soweit sein.“

Zur Pagan Metal-Szene an sich will ich diesmal nicht mehr viele Worte verlieren.

Lediglich: Sind Helfahrt trotz des Ganzen noch immer genauso ambitioniert und für die Musik begeistert wie sonst bislang? Max gibt zu Protokoll:

„Da ich schon seit Jahre nicht mehr in der Szene unterwegs bin, mir keine Magazine kaufe oder sonstige szenespezifische Dinge tue die es mir erlauben würden ein Urteil über die gegenwärtige Situation der Pagan/Viking Metal-Bewegung zu bilden, hülle ich mich da besser in Schweigen. Was ich sagen kann ist, dass wir noch nie aufgrund eines Trends angefangen haben Musik zu machen. Wir schreiben Musik weil wir uns damit selbst verwirklichen wollen – etwas anderes sollte doch auch nie im Vordergrund stehen. Momentan schreiben wir sogar begeisterter Musik als zu unseren Anfangstagen. Kaum zu glauben. Aber sollte sich die Pagan Szene tatsächlich langsam auflösen, so ist das nichts anderes als eine ganz normale Entwicklung die vollkommen absehbar war. Heavy Metal ist ein Sub-Genre der großen Musikindustrie – und diese definiert sich nunmal über Trends. Ob man will oder nicht – das ist einfach Fakt. Die Spreu trennt sich nun vom Weizen und man wird sehen welche Bands von damals es ernst gemeint haben und wer lediglich Trendreiter war.“

Was kann mir der Sänger aktuell über vergangene und kommende Live Aktivitäten berichten? Und: Sind Helfahrt mit ihrem Publikum eigentlich stets zufrieden?

„An dieser Stelle möchte ich mich von ganzem Herzen bei unserem phantastischen Live-Publikum bedanken! Bisher hatten wir fast ausschließlich grandiose Auftritte – welche zu mind. 50 % dem Publikum zu verdanken sind. Es freut mich immer wieder zu sehen wenn sich die Besucher unserer Konzerte in unserer Musik verlieren und somit eine Energie kreieren welche für uns auf der Bühne deutlich spürbar ist. Diese versuchen wir so gut es geht zurück zu geben und ich denke es gelingt uns auch meistens. Vielen Dank, ihr wisst wer ihr seid - und wir wissen es auch! Was Vergangenes betrifft, so bleibt zu sagen dass unsere Europa-Tournee mit Odroerir und Gernotshagen im Januar 2009 aus unseren Augen ein voller Erfolg war. Trotz ekelhaftesten Temperaturen weit unter 0 Grad welche teilweise im Bus herrschten, so konnten wir die drei Wochen in denen wir unterwegs waren in vollsten Zügen genießen. Stickel von Odroerir und ich haben das mit dem "Genuss" ein bisschen zu ernst genommen und den Nightliner in Wien verpasst, weil wir zu sehr mit Feiern beschäftigt waren. Wir mussten dann die 400km zum nächsten Gig mit dem Eilzug nach reisen – zum Glück ging jedoch am Ende noch alles gut! Viele neue Erfahrungen wurden gesammelt, wir haben herausragende Persönlichkeiten kennengelernt und es ist einfach grandios auch mal in Ländern wie Frankreich, Italien oder England spielen zu dürfen. Wir hoffen natürlich auf eine Wiederholung einer solchen Tournee in nicht all zu ferner Zeit – womit wir auch schon bei unseren Zukunftsplänen wären. Wir werden jetzt erstmal abwarten wie "Drifa" beim Publikum ankommt und sehen dieser Zeit relativ optimistisch entgegen. Wie bereits angesprochen feiern wir unseren Release auf dem Ragnarök Festival, das ist meines Erachtens schon mal ein nicht zu schlechtes Omen. Sollte alles nach Plan und unserer Zufriedenheit laufen, so wäre die nächste Tour ziemlich sicher im Herbst 2010. Alles weitere kann jedoch über unsere Website in Erfahrung gebracht werden, auch was Auftritte vor April 2010 betrifft.“

Anschließend geht es uns darum, wie hoch die Gruppe ihre künstlerischen Ziele für das kommende Werk gesteckt hat und wie beziehungsweise in welche Richtung sich ihre musikalischen Ziele und Interessen mit der Zeit seit dem letzten Album entwickelt haben. Max erzählt:

„Wie verwirklichen uns selbst. Nach wie vor. Das ist unser Bestreben und Ziel seit jeher! In der Kunst sollte es keine Ziele geben – man ist nicht kreativ weil man sich dies als Ziel gesetzt hat oder geht Kompromisse ein weil man Angst hat, dass das Erschaffene letzten Endes das etwaige Ziel gefährden könnte. Ich erschaffe weil mein Innerstes danach verlangt – ganz gleich ob ich will oder nicht. Denn das ist es ja auch was Kreativität ausmacht. Wir haben uns mittlerweile musikalisch doch signifikant verändert. Die Flöten wurden durch Hammond-Orgeln ersetzt, unsere Riffs sind grooviger, rockiger geworden – teilweise gehen sie sogar in die Old-School-Punk-Richtung. Man kann sagen das "Drifa" noch rhythmischer ausfällt als "Wiedergang". Obwohl es wieder viele "entspannende" und sphärische Momente auf dem Album geben wird, ähnlich wie bei "Sturmgewalt". An was das liegt kann ich Dir wirklich nicht sagen. Vielleicht an der Tatsache dass sich auch unser persönlicher Musikgeschmack erweitert hat – wir aufgeschlossener gegenüber anderen Musikgenres sind. Vielleicht sind wir auch einfach nur alt geworden. Aber auch weiser!“ [lacht]

Weiter hake ich noch nach, welche Art von Einflüssen und Inspirationen wie beispielsweise Bücher, Überlieferungen, Sagen, Legenden, Filme etc. für das neue Helfahrt-Werk von Relevanz waren.

„Das neue Album behandelt diesmal hauptsächlich ganz persönliche Themen. Vieles davon ist sehr privat und somit wurde auch bewusst wieder vieles in Metaphern gesetzt. Der Leser sollte fähig sein zwischen den Zeilen das Wesentliche zu erkennen. Im groben gesagt sind die Hauptthemen Verzweiflung, Selbstfindung, Melancholie, Leben, Tod, Romantik – vieles entstammt meiner eigenen Feder, diesmal mehr als bei "Wiedergang". Der Text zu "Wind" wurde von Sebastian verfasst – "Drudnhax" hingegen, diesmal ein bayerischer Song, wurde von unserem Schlagzeuger Andreas geschrieben. Letzteres Lied ist auch das einzige mit einem mythologischen Hintergrund. Auch wenn sich der Name Drifa von der germanischen Mythologie ableitet, so spielt diese bei uns nur eine sehr untergeordnete Rolle. Drifa ist die Tochter des Eisriesen Jökull. Sie ist die Personifikation von Frost, Schnee und Eis – da die Texte des Albums von melancholischen Themen handeln und oft auch Selbsterlebtes beschreiben, passt dieser Titel unserer Meinung nach sehr gut und wir setzten ihn als Metapher fest. Wenn Mythologie überhaupt zum Zuge kommt, so nur als metaphorisches Mittel zum Zweck, um persönliche Erlebnisse besser zu umschreiben. Denn worin liegt der Sinn begraben über oberflächliche Themen zu schreiben die erzählen wie blutig die Klinge eines Schwertes ist oder wie tollkühn fiktive Krieger in die Schlacht ziehen? Das machen viele – und es vermag keiner großen Kunst derartiges zu verfassen. Jeder kann das. Und es ist langweilig.“

Worum genau sich die neuen Liedertexte auf „Drifa“ drehen und woher das Interesse an den lyrischen Themen der neuen Lieder kam, danach erkundige ich mich bei dem Sänger, und ob es wohl einen Hauptlyriker in der Mannschaft gibt. Max berichtet:

„Bei uns schreiben eigentlich drei Leute die Texte: Sebastian, Andreas und meine Wenigkeit. Bei "Drifa" habe alle Texte bis auf zwei ich geschrieben. Das variiert. Es kommt darauf an wer in welcher Zeit kreativer ist und somit inspirierter ist etwas zu schreiben. Jeder hat da mal Tiefs und Hochs. Ich habe dazu schon zuvor schon berichtet.“

Wie sehr Helfahrt mit dem letzten Album im Nachhinein zufrieden sind, mit den Albumverkäufen etc. also, damit beschäftigt sich die nächste Fragestellung. Und ob Max an „Wiedergang“ etwas auszusetzen hat.

„Bei "Wiedergang" wollten wir in erster Linie versuchen unseren Stil zu definieren und unsere Grenzen auszuloten, somit hatten uns im Vorfeld bereits Gedanken darüber gemacht, wie das Album beim Publikum ankommen würde. Ich hatte dies auch bereits in älteren Interviews immer wieder betont. Im Nachhinein bin ich mit den Kompositionen auf "Wiedergang" absolut zufrieden und ich bereue nichts. Allerdings würden wir sicherlich heute vieles anders machen – vorallem was den doch etwas gewöhnungsbedürftigen Sound des Albums betrifft. Dieser hatte leider auch oft daran Schuld, dass wir in vielen Rezensionen nicht die volle Punktzahl erhalten haben obwohl die Rezensenten an den Kompositionen selbst nichts auszusetzen hatten. So etwas ist natürlich ärgerlich – jedoch sehen wir das nicht so verbissen wie viele unserer Kollegen, da es uns nie darum ging viele Kopien abzusetzen oder verkaufsorientiert zu komponieren. Alben zu verkaufen ist Sache der Plattenfirma – nicht des Künstlers. Wir persönlich hatten an dem Sound der Platte nichts auszusetzen – auch wenn das viele anders gesehen haben. Trotzdem haben wir nun das Studio gewechselt und werden "Drifa" im Studio von Dark Fortress aufnehmen, welches sich ja schon mit den letzten Fortress- Produktionen einen guten Namen gemacht hat! Wir glauben dass er fähiger ist unsere Sound-Vorstellungen zu verwirklichen. "Wiedergang" war ein logischer Schritt in Form einer Weiterentwicklung nach unserem Debüt "Sturmgewalt". Es ist kein schlechtes Album und wir konnten viele Hörer mit diesem dazu gewinnen. Wenn es nach uns geht, so sind wir mehr als zufrieden mit "Wiedergang" – selbst wenn wir keine Kopie davon verkauft hätten. So viel ist sicher.“

Max geht bekanntlich gerne in die Berge. Was gehen ihm auf den Gipfeln zumeist für Gedanken durch den Kopf? „Ja, ich war fast den ganzen Sommer über immer wieder in unseren Bergen unterwegs. Auch klettere ich viel und halte mich so einigermaßen fit. Die letzten vier Jahre Rock´n´Roll haben mir doch schon ganz schön herbe zugesetzt. Meine Wanderungen, Bergtouren und die Kletterei sind ein guter Ausgleich für mich. Mir geht eigentlich immer wieder nur das eine durch den Kopf: Wie klein und unbedeutend man ist, wenn man vor einer Felswand steht, oder einem Abgrund, welcher noch bestehen wird wenn man selbst längst schon Staub und Asche ist. Wenn ich auf einem Gipfel stehe und ins Tal blicke, das schöne Wetter genieße und die Einsamkeit und Ruhe auskoste – dann frage ich mich, warum wir Menschen uns mit so vielen unnützen Gedanken belasten, die wir "Probleme" nennen. Bergsport ist für mich vielmehr geworden als das bloße Verlangen einen Gipfel zu erklimmen, es ist eine Art Selbstfindung geworden, bei welcher ich versuche meine Seele in Einklang zu bringen, ich sammle neue Energie und Kraft für bevorstehendes und erkenne oft erst auf einem Dreitausender was wirklich wichtig ist im Leben. Ich finde zu mir selbst – mit jedem Schritt nach oben.“

Viele Menschen ziehen mittlerweile zum überwiegenden Teil das Falsche dem Echten vor. Wie steht der Vokalist zum Echten?

„Interessante, jedoch leicht zu beantwortende Frage: Ich glaube das diejenigen die das Falsche dem Echten vorziehen, davon überzeugt sind, dass das Falsche das Echte ist und das Echte das Falsche. Es kommt eben immer darauf an, wie man selbst die Dinge sieht. Denn wo beginnt das Echte und wo das Falsche? Und ich ziehe persönlich das Echte dem Falschen vor, allerdings behaupten manche ich würde das Falsche dem Echten vorziehen…“

Apropos: Welchen alten und neuen Metal-Acts schenkt der Helfahrt-Frontmann noch immer gerne sein Gehör?

„Inzwischen höre ich wirklich fast alles. Quer Beet. Derzeit favorisiere ich eher Bands wie The Doors, Sam The Sham, Jethro Tull oder Canned Heat anstatt alte Metal-Klassiker. Allerdings gibt es auch im Metal nach wie vor Bands welchen ich nur allzu gerne mein Gehör schenke. Vorallem alter 90er Jahre Black Metal wie Fleurety, Ved Buens Ende und wirren Kram wie Solefald finde ich richtig klasse! Von neuerem Zeug finde ich Virus, Mono und Solstafir recht hörenswert. Und Kyuss natürlich! Klar – Iron Maiden, Ted Nugent und Konsorten – da brauch’ ich nicht viel zu sagen oder?“

Welche wichtigen initiierenden Impulse das Genre Pagan/Viking Metal im Jahr 2009 im Großen und Ganzen überhaupt noch hergibt, das erfrage ich abschließend noch und worauf sich Max in diesem Zusammenhang am meisten freut. Er lässt wissen:

„Wie schon bereits erwähnt halte ich mich von einem Großteil der Metal-Szene fern, da mir die Intoleranz und die Ignoranz vieler Menschen innerhalb dieses Genres nicht gut tun. Ich habe diese Entscheidung vor vielen Jahren getroffen und fahre inzwischen recht gut damit. Allerdings soll das nicht heißen dass ich andere Szenen bevorzugen würde. Somit kann ich Dir diese Frage nicht beantworten, da ich initiierende Impulse aus anderen Dingen ziehe. Persönlich freue ich mich sehr auf das Ragnarök Festival nächstes Jahr da man dort immer einmal im Jahr die Möglichkeit hat, befreundeten Künstlern und guten Bekannten die Hand zu schütteln und ein Bier oder zwei bei einem guten Gespräch zu trinken. Das ist fast schon Tradition auf diesem Festival – es kommt alles zusammen und man unterhält sich ununterbrochen fast zwei Tage lang. Auch unserer kommenden Tour blicke ich schon jetzt vorfreudig entgegen.“

© Markus Eck, 08.11.2009

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