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Interview: MALMONDE
Titel: Abweichende Eigenständigkeit

Ihr ebenso melodischer wie eiskalter Industrial Death Thrash Metal vereint eine ergiebige Fülle an innovativen Klangmustern in sich.

Letztere spielt das Quintett mit Hang zu düster klingender Tragik auf seinem aktuellen, selbst betitelten Debütalbum auch vollauf aus. Die Franzosen Malmonde gründeten ihre Band 1999, zunächst noch in der Trioformation.

Als sich zwei Jahre später Sphären-Keyboarder Stéphane Ballerand hinzugesellte, brachte dessen modern orientiertes Tastenschaffen einen gehörigen Schub neuzeitlicher Klangmodule in Malmonde ein.

Ich begebe mich in die Gedankenwelt von Tieftöner Michael Coracin und Gitarrist, Sänger und Elektronikverwalter Ludovic Giroud.

„Anfänglich spielten wir noch eine Art Gothic Metal, was aber schon nach relativ kurzer Zeit in einen aggressiveren Stil umschlug, nämlich einer Mischung aus Thrash und Death Metal mit eingebrachten Elektrosequenzen. Die ersten drei Jahre entwickelte sich unser Sound mit einem Drum-Computer, doch dann entschieden wir uns aufgrund gesteigerter Gesamthärte dieser mit einem richtigen Drummer Rechnung zu tragen. So kam schließlich unser Schlagzeuger Christophe zu uns, mit dem wir sehr zufrieden sind“, legt Ludovic eingangs den Verlauf der stilistischen Geschicke seiner Band dar.

Sein Mitmusikant Michael ergänzt in Punkto musikalischer Zielsetzung:

„Wir hoffen hauptsächlich, mit unserer Art der Vermischung diverser Stilistiken wie Metal, Elektro und Industrial einen vom Bisherigen abweichenden Weg gewählt zu haben. Unsere musikalische Basis ist definitiv aggressiver Metal und wir möchten mit unserer Musik die Geschmäcker der Hörer erweitern; ihnen also etwas Besonderes bieten. Wir hoffen in dieser Hinsicht, dass Metal-Fans vielerlei Sparten unsere Konzerte besuchen werden.“

Die Musik von Malmonde ist mehr zukunftsorientiert als in der Vergangenheit zu stöbern, wie der Bassist nun weiter ausführt. „Die von dir angefragten imaginativen Visionen unserer Hörer wünschen wir so vorausschauend wie möglich hervorzurufen, enthaltend beispielsweise die immer stärkere Verknüpfung von Mensch und Maschine. Uns geht es hier sowieso absolut nicht darum, was momentan stattfindet, sondern wie es einst sein wird.“

Mich interessiert daher eine eventuell vorhandene Konzeption in der Lyrik des neuen Albums, Ludovic verneint dies jedoch.

„Nein, auf dem neuen Album findet man nichts dergleichen. Für unser nächstes Album im Jahr 2004 haben wir aber ein Textkonzept geplant, was aber eine Überraschung werden soll.“

Laut Viersaitenkünstler Michael entstammen die Texte aber allesamt tiefen inneren Emotionen der Bandmitglieder und weisen eine Menge an Metaphern auf.

Vieles wird da also im übertragenen Sinne ausgedrückt. Über etwaige inspirative Quellen hat er sich noch keinerlei Gedanken gemacht, wie sich dann im weiteren Gesprächsverlauf auftut.

„Wirklich schwierig zu sagen. Vielleicht wirkt alles auf uns, was wir so hören. Spezielles kann ich dir nicht nennen. Wir starten die Arbeit an einem neuen Song generell spontan und impulsiv. Und je nachdem, wie es sich anhört was wir fabrizieren, gestalten wir auch die Lyrics. Diese werden dann im jeweiligen weiteren kompositorischen Verlauf ausgearbeitet.“

Shouter und Axeman Ludovic wird da etwas deutlicher und nennt mir abschließend einige Faves seiner Truppe, welche er mit Rammstein, Dimmu Borgir, Samael, Fear Factory, Pain, Hypocrisy, Pantera, Dark Tranquility, Soilwork, Slipknot, Korn und Paradise Lost angibt:

„Rammstein oder Fear Factory haben uns vielleicht mehr beeinflusst als Korn, doch wir sind in erster Linie Open Minded-Musikliebhaber. So mögen wir auch Rock, Poprock, Elektro und sogar Triphop.“ Letzteres ist glücklicher Weise absolut nicht aus dem mächtigen Cybersound der Franzosen heraus zu hören.

© Markus Eck, 06.07.2003

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