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Interview: THEATRE OF TRAGEDY
Titel: Anklänge an gute alte Zeiten: Neugewonnenes Selbstbewusstsein

Mit dem letzten 2002er Studioalbum „Assembly“ konnten die wenigsten der alten Fans bei der Stange gehalten werden: Vielen davon waren ihre einstigen Lieblinge aus Norwegen nämlich musikalisch viel zu modern geworden. Dies blieb nicht ohne Folgen. Die zu damaliger Zeit intern gipfelnden stilistischen Differenzen von Theatre Of Tragedy führten letztendlich zum Ausstieg von Liv Kristine. Sie wurde vor einiger Zeit durch die Osloer Vokalistin Nell Sigland ersetzt, die sonst noch bei den Goth Rockern The Crest das Mikro verwöhnt.

Die Veröffentlichungsprozedur des überfälligen neuen Studioalbums „Storm“ spult sich also dieser Tage weit auslaufend ab, die Spannung aller Beteiligten dürfte sich nach der langen Pause wohl so langsam ins Unermessliche hinaufsteigern. Und diesmal möchten sich die norwegischen Gothic Metal-Wiederkehrer neben der akustischen auch von der optischen Seite her bestmöglich präsentieren. Aus diesem Grund fand am Samstag, den 25. Februar im eiswindigen Nürnberg ein Video-Dreh für den Titeltrack „Storm“ statt, zu welchem die ganze Band samt neuer Vokalistin Nell Sigland aus Stavanger eingeflogen wurde.

Ich benutzte an diesem Tag wie so oft für solcherlei Reisen den gussstählernen Schienenweg, um mittels geballter ICE-Power an eine ans Reichsparteitagsgebäude angrenzende alte Lagerhalle zu erreichen. Als ich schließlich gegen 13:00 Uhr aus dem Taxi stieg, hatte ich gegen anhaltende frostige Sturmböen zu kämpfen – hervorragend passend zum neuen Albumtitel der Norweger, ging es mir durch den Kopf. Das an diesem Tage seit längerem anwesende Video-Team war bereits fleißig mit dem Aufbauen und Installieren der ganzen Aufnahme-Apparaturen und Leuchtmittel beschäftigt. Circa eine halbe Stunde später trudelten dann auch die Musiker samt ihren Instrumenten ein.

Sämtlichen Anwesenden machte die zugige und schier unerträglich feuchte Hundskälte in dem geschichtsträchtigen alten Gemäuer sehr zu schaffen. Als besonders tapfer erwies sich dabei Sängerin Nell, welche im knappen Oberteil trotz der Vielzahl sich wiederholender Einstellungen ihre Frau stand.

Als sich die Theatre Of Tragedy-Mannschaft dann schließlich auf ihren jeweiligen Posten positioniert hatte und die Beleuchtungseinstellungen bestmöglich fixiert waren, ertönte der Song „Storm“ zum ersten Mal an diesem Samstag. Eine Vielzahl an Kraft abringenden Wiederholungsfrequenzen sollte jedoch noch folgen. Wie mir dabei von Nell´s schminkfreudiger Visagistin versichert wurde, ist eine Drehdauer von acht bis zehn Stunden für einen einzigen Videoclip keine Seltenheit.

Besonders hatte die ebenso hübsche wie sympathische Sängerin mit der – ihren Körperfrost nur noch fördernden – Wind- und Nebelmaschine zu kämpfen. Als es nicht mehr zu ertragen war, entschied sich das Team, den einzigen (!) mitgebrachten Heizlüfter direkt neben der Windmaschine vor Nell zu platzieren – sie lächelte viel, aber man sah ihr die ständig fortschreitende Auskühlung ihres wohlgeformten Körpers mehr als deutlich an.

Zum Glück hatte der ebenfalls anwesende Mann vom Catering-Service Heißgetränke in Form von Tee und Kaffee mitgebracht. Nach ungefähr eineinhalb Stunden Dreh-Action war es soweit, dass sich die betont feminin auftretende Vokalistin nach jeder Einstellung schnell für einige Minuten in ihre Jacke hüllte.

Nachfolgend wurde eine von weiteren gleichen Einstellungen inszeniert, in der das emsig agierende Video-Team tausende von Papierschnipseln vor die Windmaschine flattern ließ, welche in hohem Bogen um Theatre Of Tragedy wehten. Damit die Aufnahmen immer und immer wieder gemacht werden konnten, mussten Mitarbeiter die Schnipsel vom Boden aufklauben und erneut vor dem Gebläse fallen lassen; was wohl noch viel mühevoller war, als es aussah. Der trotz aller thermischen Unterwerte ständig zu allerlei Späßen aufgelegte Schlagzeuger Hein Frode Hansen hängte sich während der Aufnahmen gar dermaßen ins Zeug, dass einer seiner Trommelstöcke zerbrach, was mit feixenden Kommentaren garniert wurde.

In einer Drehpause wollte ich Bandleader und Sänger Raymond Istvàn Rohonyi ein wenig zur gegenwärtigen Situation seiner Gothic-Kapelle befragen, doch dieser war offensichtlich nicht im Geringsten gewillt, irgendwelche Auskünfte zu geben.

Als ich mich daraufhin merklich verärgert von ihm abwendete, bemerkte dies glücklicherweise Keyboarder Lorentz Aspen und besänftigte mich nicht nur ausreichend, sondern gab auch gleich noch zu Protokoll:

„Für die aktuellen Kompositionen haben wir zugegebener Maßen sehr lange gebraucht. Das älteste Stück auf dem kommenden Album ist dann gar dreieinhalb Jahre alt. Die Begleitumstände der letzten Jahre ließen jedoch kein anderes Ergebnis unserer kreativen Arbeit zu, in den neuen Songs stecken demnach eine ganze Menge Ärger, Verdruss und Melancholie“, berichtet der Tastenmann mit gemütlichem Plauderton.

Nach der Trennung von Liv damals lagen die Dinge bei den jüngst wiedergekehrten Gothic Metal-Originatoren erstmal auf Eis, so Aspen weiter. „Die Stimmung in der Band war ganz unten, sozusagen im Keller. Wir trennten uns nachfolgend sogar von unserem langjährigen Management. Als dann Nell ihr Einverständnis gab, bei uns als Sängerin einzusteigen, nahmen unsere Geschicke endlich wieder einen positiven Verlauf“,

Der Titel des neuen Langspielers ist bekanntlich bereits offiziell: „Storm“. Lorenz erläutert den Hintergrund: „Dies hat in erster Linie damit zu tun, dass dieses neue Werk für uns eine sehr persönliche und in diesem Zusammenhang auch eine sehr emotionale Sache ist. Wir haben eine Unmenge an Arbeit, Nerven und Herzblut hineingesteckt. Für uns alle mutete die Arbeit an `Storm` geradezu wie ein (An)Sturm an teilweise überaus aufwühlenden Gefühlen an, schließlich gilt es derzeit für Theatre Of Tragedy, eine Art `Comeback` zu meistern. Wir sind uns auch dessen vollauf bewusst, wie argwöhnisch viele der alten Hörer an das neue Album herangehen werden. Nicht wenige davon werden überrascht sein, wie sehr wir stilistisch unseren besten Zeiten einen Tribut zollen. Unsere Spannung steigt jedenfalls mit jedem Tag.“

Dafür ist Grund genug vorhanden, nach all dem, was im Hause Theatre Of Tragedy geschehen ist. Der Keyboarder ist absoluter Realist: „Wir sind uns vollauf bewusst, dass all die Gothic- und Dark Metal-Hörer da draußen nicht gerade mit offenen Armen auf uns beziehungsweise unser neues Album warten. Unsere Aufgabe ist es nun, ihre Arme zu öffnen. Wir haben nun unter Beweis zu stellen, dass man von uns wieder gute und inhaltsreiche Musik bekommt – ganz egal, wer neuerdings in der Band als Mitglied mitwirkt, und ganz egal, was sich in der Vergangenheit zugetragen hat. Was wir uns in diesem Kontext sehr wünschen, ist, dass die Leute mit einer guten Portion `Open Minded`-Einstellung an `Storm` herangehen. Die neue Scheibe hat es definitiv verdient, denn sie stellt ein hochwertiges und vor allem ehrliches musikalisches Produkt dar.“

Es wird trotzdem ein hartes Stück Arbeit für die einstigen Gothic Metal-Majestäten sein, in Sachen Popularität an frühere Erfolgszeiten anzuknüpfen. Arbeit, vor der sich die theatralischen Tragiker laut Lorenz jedoch nicht scheuen. Ganz im Gegenteil:

„Gerade nach der langen Pause können wir es trotz eines gewissen normalen Grades an Nervosität fast nicht mehr erwarten, wieder so richtig auf die Bühnen zu klettern und unsere Stücke live zu spielen. Uns zieht es da raus wie mit einem Magneten. Schließlich waren wir viel zu lange in der Versenkung verschwunden; gerade, wenn man sich vor Augen hält, wie groß, beliebt und respektiert unser Bandname doch einst mal war. Unser gegenwärtiger Plan ist es, zuerst hier in Norwegen live loszulegen und dann so viele Sommer-Festivals als möglich zu beackern, natürlich auch bei euch in Deutschland.“

Wie Lorenz mit von Hoffnung getränktem Stimmfall dem anknüpft, werden Theatre Of Tragedy auch versuchen, nach besagten Festivals gen Südamerika aufzubrechen, um die dortigen Fans mit dem neuen Material zu beglücken. „Danach wiederum wollen wir in die USA, denn dort ließen wir damals nicht wenige Anhänger zurück, von denen sich bestimmt noch viele darauf freuen, uns endlich mal live bestaunen zu können. Anschließend soll es dann noch zu einer kleinen abschließenden Europa-Tour kommen. Hoffentlich funktioniert alles so, wie wir es uns ausgemalt haben. An uns soll es jedenfalls nicht liegen.“

Das glaubt man dem Tastenmann nur zu gerne, besonders, wenn er wie abschließend hier über die gegenwärtige zwischenmenschliche Chemie spricht, die in seiner Band vorherrscht. „Man kann sich gar nicht vorstellen, wie positiv erregt und wie begeistert wir uns alle derzeit fühlen. Und das gerade nach all den schweren Zeiten und den Problemen, die hinter uns liegen. Und es scheint, als hätten wir es endlich auf die Reihe gekriegt, uns gegenseitig voll und ganz zu respektieren und in Folge dessen auch zusammenzuhalten.“ Das müssen die Norweger und ihre neue Sängerin jedoch erst allesamt beweisen. Wenn auf dem nächsten Theatre Of Tragedy-Album das selbe Line-Up wie aktuell gelistet sein wird, hat Lorenz mit seinem Statement die volle Wahrheit gesagt.

Doch hatte auch Drummer Hansen die zuvor allzu lässig abwinkende Haltung von Shouter Rohonyi registriert: So eilte er nämlich anschließend auch noch herbei, um dem freundlichen Tastenmann im nun entstandenen Trialog zu assistieren. Wie dabei zu erfahren war, gibt der gute Raymond seit einigen Jahren grundsätzlich keine Interviews mehr, da er damals bei den alten entsprechenden Aktivitäten wohl nicht Weniges vergeigt hat. Er wäre „zu ehrlich“ gewesen und hätte „zu viele unnötige Interna“ preisgegeben, hieß es, was immer damit auch ausgedrückt werden mag. Danach mussten die skandinavischen Theatraliker wieder weiter im Dienste des Video-Drehs ackern, immer und immer wieder zum Song „Storm“. Auch die gute Nell hatte einige Mühe damit, stets aufs Neue vor der Kamera zu stehen und sich dem Song angemessen zu inszenieren.

Als sie sich endlich eine verdiente kleine Drehpause erzwang, holte ich mir die attraktive Frontdame dann endlich vor mein Aufnahmegerät und verwickelte sie in eine angeregte Diskussion zum neuen Album:

„Ich machte mit meiner anderen Band The Crest bereits vor einiger Zeit einen Video-Dreh für einen Clip durch, von daher wusste ich schon vorab ziemlich genau, was heute zeitmäßig so alles auf mich zukommt. Witzig ist, dass damals eine Bullenhitze war und wir uns alle fast tot geschwitzt haben. Also das exakte Gegenteil der heute hier vorherrschenden kühlen Situation“, berichtet mir die Sängerin lachend.

Was die gegenwärtige Bandchemie in Theatre Of Tragedy anbelangt, die könnte laut Nell besser nicht sein.

„Ich fühle mich einfach großartig in der Band. Die Jungs behandeln mich wirklich sehr gut und ständig zuvorkommend und das war schon von Anfang an so. Die wissen nämlich sehr zu schätzen, dass sie mich gefunden haben beziehungsweise dass ich als Sängerin eingestiegen bin. Als Liv, die ein sehr starker Charakter ist, die Truppe damals verließ, dachte eigentlich jeder der Beteiligten ans Aufhören. Denn Liv war gewissermaßen Theatre Of Tragedy. Sie verkörperte diese Band in Vollendung. Mein Einstieg holte die Jungs dann aus einer langen kreativen Talsohle heraus nach oben ans Licht wieder gewonnener künstlerischer Auftriebskräfte. Als ich zu Theatre Of Tragedy stieß und die ersten gemeinsamen Proben absolviert wurden, merkten wir alle umgehend, dass es überraschend gut mit uns läuft. Diese Einschätzung festigte sich dann nachfolgend mehr und mehr, und dieser wohltuende Zustand gemeinsam gefühlter Harmonie hält bis heute an.“

Schnell festigte sich laut Nell in diesem Zuge auch das programmatische Credo innerhalb des einst so erfolgreichen Gothic-Ensembles, der Welt da draußen endlich wieder mal zu zeigen, wie guter und eigenständiger Gothic Metal zu klingen hat. „Ich denke, wir haben dieses Vorhaben mit dem neuen Album erfolgreich absolviert. Die Scheibe ist großartig geworden. Wir sind alle sehr glücklich mit dem musikalischen Ergebnis, und wir stehen hinter jedem einzelnen neuen Song.“

Sehr auffallend ist, dass Nell an diesem Februar-Samstag nicht nur während des Drehs sehr souverän agiert und nicht die geringsten Erscheinungen strapazierter Nerven an den Tag legt. Ich fragte sie daher, ob sie als Line-Up-Neuling in der etablierten Band etwas zu beweisen hätte. Sie grinst mich daraufhin herzig mit einem breiten Lächeln an und gibt zu Protokoll:

„Das denken wohl viele, sowohl Journalisten als auch Fans. Aber ich sehe das ehrlich gesagt total anders. Ich habe von Anfang an nicht im Geringsten darüber nachgedacht, mittels Theatre Of Tragedy irgendjemandem etwas beweisen zu wollen. Sicher, Liv Kristine Espenæs-Krull hat mir als langjährige Frontfrau und Sängerin schon ein gewichtiges Erbe hinterlassen, dass es nun so würdig und qualitativ als möglich zu erhalten gilt. Doch: Ich bin nun mal nicht Liv. Und ich werde es auch nie sein. Ich bin Nell. Von daher werde ich auch gar nicht versuchen, wie sie zu sein oder wie sie zu singen. Ich mache meinen neuen Job hier bei Theatre Of Tragedy eben so perfekt wie es mir nur gelingt. Nicht mehr – und auch nicht weniger.“ Wahrlich ungewohnt ehrliche Worte, die einen ohnehin positiven Eindruck nur noch zusätzlich bestätigen können.

Sie fährt fort: „Daher bin ich heute auch nicht allzu nervös. Natürlich, ein wenig schon, aber das macht mir nicht zu schaffen. Ich bin ja schließlich nicht erst seit gestern hinter dem Mikro einer Band. Von daher hilft mir meine über die Jahre mit The Crest erworbene Routine schon sehr, mich hier gut konzentrieren zu können. Außerdem dauert ein solcher Video-Dreh für einen Clip ja nicht zuletzt deswegen so abartig lange, weil aus den vielen einzelnen Shots schlussendlich die besten und gelungensten ausgewählt und passend aneinander beziehungsweise zueinander gereiht werden. Die diversen Aufnahmen und Einstellungen, auf denen ich beziehungsweise wir nicht gut aussehen oder unpassend zum Ganzen rüberkommen, werden ohnehin herausgeschnitten. Dieser Gedanke hilft mir auch enorm dabei, unverkrampft vor der Kamera zu agieren. Ich musste mir auch nicht extra ein Outfit für den heutigen Tag zulegen, da meine heimische Garderobe in Sachen Gothic-Looks mehr als sehr gut sortiert ist.“

Ob der fertige Video-Clip zu „Storm“ auf dem fertigen Produkt des neuen Studioalbums enthalten sein wird, ist indes laut Aussage von Nell noch nicht so ganz sicher. Das neue Plattenlabel der Band wird vorrangig versuchen, damit bei diversen geeigneten TV-Stationen zu landen und Clip-Rotationen zu bekommen, so die Sängerin.

Anschließend sprachen wir angeregt darüber, was meine Gesprächspartnerin bei dem Gedanken empfindet, demnächst vielleicht massiv im Musikfernsehen präsent zu sein. „Ich finde die Vorstellung sehr aufregend. Wie könnte ich anders? Ich liebe es über alles, zu singen und hoffe nun sehr, durch die neue Situation bei Theatre Of Tragedy der Musikindustrie so einige gute Momente zu bescheren. Dabei bin ich mir natürlich vollauf der Tatsache bewusst, dass wir mit unseren aktuellen Kompositionen sicherlich keine musikalische Revolution anzuzetteln imstande sind – melancholischer Gothic Metal ist nun mal bekannter Weise nichts grundlegend Neues mehr. Aber die Zahl der Bands, die in diesem Genre nicht gerade mit Eigenständigkeit glänzen, ist nach wie vor ziemlich hoch. So rechne ich mir im Falle von Theatre Of Tragedy doch so manche Chance auf Erfolg aus – zumal der Bandname nach wie vor hohe Akzeptanz und Beliebtheit genießt.“ Das wird sich auf jeden Fall zeigen.

Auch Tourpläne gibt es im Hause Theatre Of Tragedy bereits reichlich, wie danach noch in Erfahrung zu bringen war.

„Für das aktuelle Werk möchten wir in der kommenden Zeit natürlich so viele Konzerte als nur irgend möglich spielen, denn wir müssen unseren Namen endlich zurück auf die Bühnen und zurück in die Herzen der Fans bringen – und selbstverständlich wollen wir auch neue Anhänger gewinnen. Unsere Tour zum neuen Studioalbum startet Anfang März. Infos dazu kann man jederzeit auf unserer offiziellen Band-Homepage einholen, die wird ja nach Kräften immer wieder aktualisiert. Ins Auge gefasst haben wir neben der Tour zum Langspieler auch diverse kommende Sommer-Festivals. Auf diese freuen wir uns ehrlich gesagt am allermeisten. Live werden wir wohl einen ausgewogenen Querschnitt aus altbewährtem, älterem und neuem Material darbieten. Ich bin schon sehr neugierig darauf, wie all die Konzertbesucher die neuen Lieder aufnehmen werden. Fast genauso gespannt sind wir aber auch, wie diejenigen Kompositionen, die einst im Original von Liv vorgetragen wurden, Anklang finden werden. Das ist nämlich sehr schwer vorauszusagen. Doch ich weiß, was ich kann. Und ich habe daher ein sehr positives und gutes Gefühl im Bauch, wenn ich daran denke.“ Man wünscht ihr bei ihren Vorhaben von allem nur das Beste.

Ich verließ den ungemütlichen Frostbunker gegen 17:00, bibbernd und bis zu den Knochen durchgefroren. Eine schlimme Erkältung war die Folge, an der ich einige Tage zu leiden hatte. Vorab wurde mir nämlich mitgeteilt, der Dreh würde in der „Kongresshalle“ stattfinden. Dementsprechend „normal“ angezogen war der Autor natürlich nicht im Geringsten auf ein solches Zähneklapper- und Gänsehaut-Abenteuer vorbereitet. So was nennt man ein wahrhaft unvergessliches Erlebnis. Im Nachhinein erfuhr ich noch, dass das Ganze an diesem Tage noch bis Mitternacht andauerte. Unvorstellbar, wie viel Mühe doch so ein Videoclip für einen Song macht.

Wie mir Nell noch weiter berichtete, wollte sie nach Beendigung der Dreharbeiten gemeinsam mit der Band noch feiern und ein wenig um die Nürnberger Häuser ziehen. Doch nach einem nachmitternächtlichen Gläschen Hochprozentigem wollte die gesamte Theatre Of Tragedy-Mannschaft dann nur noch in wärmende Betten. Die werden gut geträumt haben. Höchstwahrscheinlich von glühenden Kanonenöfen, voll aufgedrehten Heizungen, Heizkissen und blendendem Dauersonnenschein. Da kann man abschließend nur hoffen, dass der Song-Clip zu „Storm“ es zu einiger Rotation in entsprechenden TV-Musiksendern bringen wird. Verdient hätten es Theatre Of Tragedy auf jeden Fall vollauf bei solch´ aufopferndem Einsatz für die eigene Sache.

© Markus Eck, 05.03.2006

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