Interview: | MONO INC. |
Titel: | Texanische Tag-und-Nacht-Visionen |
â¨FĂźr das neue Album mit dem spannenden Titel âTerlinguaâ unternahmen die sympathischen Hanseaten um Sänger Martin Engler diesmal noch mehr als sie sonst ohnehin immer getan haben. So reiste die Alternative Rock-Formation dazu sogar bis nach Texas. Genauer gesagt zu einer Ranch am weltberĂźhmten Rio Grande, um dort groĂartig andersartige Musik entstehen lassen.
In der dortigen Abgeschiedenheit holten sich Mono Inc. erst groĂe Inspiration und tiefe Muse, um dann auch gleich noch die aktuellen Songs aufzunehmen und zu produzieren.
2014 war fĂźr Mono Inc. âirgendwie ein echtes Highlight-Massakerâ, legt Martin los.
âWir haben zwei Tourneen gespielt, wunderbare Festivals gerockt, es wurde eine ,Best Ofâ-CD mit einer zusätzlichen extra produzierten Akustik-CD verĂśffentlicht - und nebenbei haben wir dann auch noch ein ganz neues Album aufgenommen. Da wir also viel fĂźr Livetermine unterwegs waren und das neue Werk grĂśĂtenteils in den USA recorded wurde, haben wir also deutlich mehr Zeit in Nightlinern, Hotels und Flugzeugen verbracht, als in unseren eigenen vier Wänden. Klar, teilweise war das sehr strapaziĂśs, aber ich mĂśchte keine Sekunde davon missen.â
Die stilistische Mixtur der neuen Platte kann ,typisch Mono Inc.â benannt werden, oder? Martin:
âWir kĂśnnen ja nicht aus unserer Haut â und wollen es auch gar nicht. Wobei natĂźrlich Elemente vertreten sind, von denen ich vor zwĂślf Monaten noch nicht zu träumen gewagt hätte. Die Basis ist also schon das, was wir sind. Der Rest findet sich. So halten wir es immer im Laufe einer Produktion. Dadurch werden auch neue Dinge zugelassen und nichts kategorisch ausgeschlossen. Wobei, wir haben vorher kategorisch ausgeschlossen, dass es ein sanftes Album wird. Es sollte mal wieder so richtig krachen, und das haben wir erreicht: Es ist das bisher raueste Album von uns.â
Was genau erwartet die geneigten HĂśrer seiner eigenen Einschätzung nach auf musikalischer Ebene auf der ,Neuenâ? âJede Menge fette Riffs und groĂe Melodien in einem ziemlich schwarzen Soundgewand. Nach dem groĂen Charterfolg des Vorgängeralbums Nimmermehr standen wir ja am Scheideweg: entweder wir folgen dem Mainstream, oder wir trotzen den Unkenrufen und hauen mal richtig ins Mett. Wir haben uns fĂźr den ,Mettwegâ entschiedenâ, offenbart der Sänger lachend.
Wie er weiter berichtet, hatte er einfach keinen Bock auf ein Album mit erhobenem Zeigefinger.
âIch bin nicht der Mann fĂźr Protestsongs. Ein Album muss fĂźr mich wie ein gutes Buch oder ein guter Film sein, d.h. mĂśglichst viele Emotionen abdecken. Denn kein Metalhead, kein Goth, kein Mitglied meiner Band und vor allem ich selbst braucht eine CD, die nur in eine einzige Kerbe haut. Das gilt fĂźr die Texte ebenso wie fĂźr die Musik. Also haben wir durchaus Songs, die Mut und Kraft geben sollen, wie beispielsweise ,Tag Xâ oder ,Never-Ending Lovesongâ, aber in der Hauptsache eher Beobachtungen des alltäglichen Wahnsinns und brachialer Missstände. Zum Beispiel ,An klaren Tagenâ beschäftigt sich mit der Zeit, in der wir alle alt und pflegebedĂźrftig sein werden, keine erbauliche Aussicht â oder beispielsweise der Track ,It Never Rainsâ handelt von den mexikanischen Opfern, die es leider nicht lebend ins Land der ,unbeschränkten MĂśglichkeitenâ geschafft haben. So ein Titel wäre natĂźrlich nie entstanden, wenn wir im heimischen Hamburg produziert hätten, aber dort in Terlingua/Texas, direkt vor den Toren unserer gemieteten Ranch, verläuft der Highway 118. Und da ist jedes dritte Auto von der US Border Control â und fast täglich werden verdurstete FlĂźchtlinge in den Weiten der WĂźste gefunden. Das lässt einen nicht kalt.â
Die Frage, ob das BandgefĂźge noch immer optimal miteinander harmoniert, erhellt die Miene des Frontmannes mit dem blonden Iro.
âNach diesem Texas-Experiment kann ich voller Stolz sagen: Besser denn je. Die Wahl von diesem kleinen Nest im texanischen Nirgendwo als Haupt-Recording-Basis war ja eher dem Zufall geschuldet. Als wir im März 2014 in Austin gespielt hatten, hängten wir einen fĂźnftägigen Band-Urlaub im Big Bend National Park am Rio Grande an. Wir wollten einfach mal fernab des Trubels abschalten und das unfassbar erfolgreiche Jahr 2013 Revue passieren lassen. Und dafĂźr ist Terlingua einfach perfekt â denn da ist nichts. Nur Sterne, Ruhe und Natur pur. Wir mieteten uns also eine Ranch, sogar noch 25 Kilometer von dem Nest Terlingua entfernt, und waren einfach nur fĂźr uns. Denn der nächste Nachbar ist dort auch noch mindestens fĂźnf Kilometer weit weg. Wir saĂen im Hot-Tub, genossen den Sternenhimmel, grillten, chillten â und fanden nach Ablauf dieser Tage, dass die Ranch doch eigentlich der perfekte Ort sei, um ganz in Ruhe und mit einem gänzlich veränderten Horizont die Arbeit am neuen Album zu beginnen. Nachdem Rick Rubin bereits so mit Johnny Cash das letzte Album produziert hatte, waren wir guten Mutes, dass wir das soundmäĂig auch irgendwie hinbekommen wĂźrden. Also reisten wir im Herbst noch einmal fĂźr einige Wochen dorthin, dieses Mal mit einem Truck voller Equipment, und richteten uns auf der Ranch ein Studio ein. Und so waren da dann nur wir Vier, was wir ja gar nicht mehr gewohnt sind, weil wir sonst immer von einem ganzen Tross von Mitarbeitern umgeben sind. Also hatte jeder von uns, neben seiner Instrumenten-Tätigkeit in der Band, noch einen Zweitjob wie SpĂźlen, Einkaufen, Kochen, Grillen, Salat schnibbeln, Pferde fĂźttern oder auch mal die Bäder putzen.â
Dazu befragt, wer die neuen Songs hauptsächlich geschrieben hat, gibt er vÜllig entspannt zu Protokoll:
âDas ist auf diesem Album nicht anders als bei den Vorgängern. Ich liefere den Song und die Band sagt Daumen hoch oder Daumen runter. Also eine sehr zielfĂźhrende Arbeitsweise.â
Wie viel Zeit das gesamte Songwriting in Anspruch nahm und wie gut die Kooperation der Bandmitglieder hierfĂźr lief, ist fĂźr den Mann schwierig zu sagen, denn Komponieren und Produzieren liefen ja quasi parallel.
âTeilweise haben wir tagsĂźber recorded und wenn dann zum Sonnenuntergang der Grill befeuert wurde, bin ich noch mal ein paar Stunden fĂźr mich alleine gesessen. Am nächsten Morgen wurde der Band die Idee vorgestellt und bei ,Daumen hochâ haben wir das dann meistens direkt eingespielt. Und während die anderen ihre Sachen ausgearbeiteten, habe ich getextet. Oder wir haben auch mal einen Tag einfach nichts gemacht und sind 35 Meilen bis zur nächsten Bar gefahren. Also alles sehr flieĂend, spontan und keinem Strickmuster folgend. Nach fĂźnf Wochen in Texas hatten wir dann einen Songpool von Ăźber 20 Titeln im Gepäck, womit wir zurĂźck nach Hamburg reisten um dort in den legendären Gaga Studios an den Feinschliff zu gehen.â
âTerlinguaâ - was genau steckt hinter dem Titel? âDas ist eben dieses kleine Nest, mittlerweile quasi eine Geisterstadt, nachdem dort der Quecksilberabbau eingestellt wurde, wo wir an der Tankstelle unsere ,Ăber- Lebensmittelâ kauften. Prinzipiell eine faszinierende Ecke der Welt, aber ich war immer froh, dass wir einen funktionstĂźchtigen Truck und einen Tank voller Benzin hatten.â
Die lyrischen Inhalte der neuen Lieder sind grundsätzlich flugs dargelegt, so der Frontmann. âSie drehen sich hauptsächlich um das Ankommen am wichtigsten Ort der Welt: Bei uns selbst.â
FĂźr den Rest von 2015 erhofft sich der Norddeutsche zunächst einmal, dass alle in der Band gesund bleiben. âDas ist das hĂśchste Gut. Und dann erhoffe ich mir natĂźrlich eine tolle Zeit, wenn wir ,Terlinguaâ auf die BĂźhnen dieser Welt bringen. Live spielen ist noch immer das, was wir am liebsten tun. Allerdings werden unsere deutschen Fans noch bis in den späten Herbst warten mĂźssen, bis wir hier auf Tour kommen. DafĂźr dann aber mit immerhin 14 Shows.â â¨
Š Markus Eck, 24.04.2015
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